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Ein "Taurus" für Loren und Westwood

21. Oktober 2019

Der Europäische Kulturpreis "Taurus" würdigt herausragende Leistungen von Kulturschaffenden. Doch noch ein weiterer Aspekt ist wichtig, wie die diesjährige Auszeichnungen für Sophia Loren und Vivienne Westwoood zeigen.

Österreich Wien Europäischer Kulturpreis "Taurus" | Sophia Loren
Sophia Loren bekommt den "Taurus" aus den Händen ihres Sohnes, des Dirigenten Carlo Ponti jr.Bild: picture-alliance/APA/H. Pfarrhofer

Die italienische Filmlegende Sophia Loren ist um eine Auszeichnung reicher: Bei einer Gala in der Wiener Staatsoper bekam die 85-Jährige den Europäischen Kulturpreis "Taurus" für ihr Lebenswerk. Sie sei eine "starke Frau, die mit ihrer unwiderstehlichen Ausstrahlung, ihrem großen Talent und ihrem unbestechlichen Charakter Außergewöhnliches vollbracht hat", heißt es in der Begründung der Jury. Darüber hinaus kümmere sie sich als Sonderbotschafterin des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) aber auch seit Jahrzehnten vor allem um das Schicksal von Geflüchteten.

Die Laudatio in Wien hielt Lorens Sohn, der Dirigent Carlo Ponti jr.. Er pries seine Mutter ebenfalls nicht nur als Künstlerin, sondern als äußerst soziale Frau, die für ihre Freunde immer da sei und auch Menschen in Not helfe. "Heute bin ich sehr, sehr bewegt. Zum ersten Mal überreicht mir mein Sohn einen Preis", freute sich die Loren, die in ihrem roten Abendkleid auf die Bühne geführt werden musste. Sie humple seit einem Sturz zu Hause und sei aktuell nicht gut zu Fuß, bekannte die zweimalige Oscar-Preisträgerin.

Auszeichnung auch für Westwood

Die Designerin Vivienne Westwood erhielt den Europäischen Kulturpreis für gesellschaftliches Engagement. Der Preis würdige ihren Einsatz für Menschenrechte, Umwelt und Soziales sowie ihren Einfluss auf Design und Kultur, begründete die Jury die Auszeichnung. Nachhaltigkeit gehöre für Westwood zu den Grundtugenden, erst recht, wenn es um den Verzicht auf Wegwerf-Kleidung und die Beachtung von fairen Produktionsbedingungen gehe. Bei der Preisvergabe kritisierte Westwood die ökologischen Folgen des Massenkonsums: "Wir müssen die Wirtschaft ändern. Das Problem ist der Kapitalismus", sagte die 78-Jährige.

"Das Problem ist der Kapitalismus" - Vivienne Westwood bei der PreisvergabeBild: Getty Images/AFP/APA/H. Pfarrhofer

Einen "Taurus" erhielt auch der aus Leipzig stammende Maler Neo Rauch. In seiner Dankesrede widmete er den Preis all jenen, "die - insbesondere in Leipzig - den Pinsel noch couragierter, noch tollkühner, noch unbotmäßiger über die Leinwand führen, als ich das tue."

In weiteren Kategorien ausgezeichnet wurden die Opernstars René Pape, Nina Stemme und Thomas Hampson, die Dirigentin Simone Young, der Komponist und Mäzen Gordon Getty, die von Arnold Schwarzenegger mitbegründete Umweltinitiative R20 Austrian World Summit sowie die Wiener Staatsoper, die in diesem Jahr 150-jähriges Bestehen feiert. Den Nachwuchspreis bekam die 14-jährige Komponistin Alma Deutscher aus Großbritannien.

ww/wa (dpa, Europäischer Kulturpreis)

 

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