1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Ein Zeitrahmen für Rückkehr der Rohingya

16. Januar 2018

Die aus Myanmar nach Bangladesch geflüchteten Rohingya sollen binnen zwei Jahren zurückgeführt werden, so eine Vereinbarung der beiden Länder. Bei den Flüchtlingen selbst herrscht aber große Sorge um ihre Sicherheit.

Bangladesch Rohingya Flüchtlinge Flüchtlingslager Kinder
Bild: Reuters/M. Djurica

Ziel der Vereinbarung zwischen Bangladesch und Myanmar sei es, dass der Prozess "vorzugsweise binnen zwei Jahren ab Beginn der Rückführungen abgeschlossen ist". Insgesamt sollen demnach mehr als 650.000 Rohingya nach Myanmar zurückkehren.

Zum dritten Mal auf der Flucht

Bereits nach der grundsätzlichen Einigung über eine Rückführung im vergangenen Jahr hatten viele Flüchtlinge  ihre Sorge geäußert, dass sie in Myanmar nicht sicher seien. Über 200 Flüchtlinge haben der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam ihre Geschichte erzählt. Ohne dass ihnen Sicherheit und gleiche Rechte garantiert würden, wollen die 200 Befragten laut dem Oxfam-Bericht nicht zurückkehren. Manche seien bereits zum dritten Mal aus Myanmar geflohen, einige erklärten demnach, sie würden sich das Leben nehmen, wenn sie zur Rückkehr gezwungen würden.

Bilder gegen das Vergessen

02:03

This browser does not support the video element.

Amnesty: Rückkehr völlig undenkbar

Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) warnt vor einer Rückführung der Flüchtlinge. Dies sei sei unter jetzigen Umständen völlig undenkbar, betonte AI-Asienexpertin Anika Becher in einem Gastbeitrag für den Bremer "Weserkurier". "Nach internationalem Recht ist es verboten, Menschen in ein Land zurückzuschicken, in dem ihr Leben in Gefahr ist oder ihnen Verfolgung droht."

Verfolgung seit Jahrzehnten

Die muslimischen Rohingya werden im mehrheitlich buddhistischen Myanmar seit Jahrzehnten systematisch unterdrückt. Ende August war der Konflikt eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Seither waren Hundertausende ins verarmte Nachbarland Bangladesch geflohen. Die Vereinten Nationen, die USA und Menschenrechtsorganisationen sprechen von "ethnischen Säuberungen".

fab/stu (afp, epd, rtre)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen