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Musik

Rebuild Ukraine-Gala - das Schöne gegen das Böse setzen

Boutsko Anastassia
20. April 2024

Eine Operngala für die von Russland in einen Krieg gezogene Ukraine. "Rebuild Ukraine" wurde zum großen Erfolg und sammelte 1,65 Millionen Euro fürs kämpfende Land. Die DW sendete live.

Operngala - Rebuild Ukraine
Bild: Till Budde

Der große Moment kam zum Schluss: die Box-Legende Wladimir Klitschko kam auf die Bühne des Berliner Konzerthauses.

Wladimir Klitschko: "Wir kämpfen für euch"

Boxlegende Klitschko nahm einen Spendencheck in Höhe von einer Million Euro entgegen, die nun für die von ihm ins Leben gerufene Initiative #WeAreAllUkrainians zur Verfügung stehen. Damit werden vor allem kriegstraumatisierte Kinder unterstützt.

"Adoptivkind Deutschlands" und stolzer Ukrainer: Wladimir Klitschko dankte dem Veranstalter Harald ChristBild: Till Budde

Klitschko kam am Abend des 19. April nach Berlin, um deutliche Worte an die Gäste der Operngala "Rebuild Ukraine" und die zahlreichen Zuschauer der Live-Übertragung des Konzertes (die DW sendete auf dem YouTube-Kanal "DW Classical") zu richten - aber auch an die ganze Welt: "Diese Operngala ist eine Würdigung für das kämpfende ukrainische Volk. Ich bin stolz, ein Ukrainer zu sein - und ein "Adoptivkind" Deutschlands".

Krieg, sinnlose Zerstörung und Tod fänden mitten in Europa statt, von Berlin bis zur ukrainischen Grenze sei es ein Katzensprung, so Klitschko. "Es ist schwer, über den Krieg nachzudenken. Aber es ist noch schwerer, im Krieg zu leben". Und noch eins: "Wenn wir Ukrainer fallen, werden wir nicht das letzte Volk sein, der diesen Krieg führen muss."

Insgesamt hat die Gala 1,65 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Ukraine eingebracht. Das Geld ist auch schon "verplant": 550.000 Euro werden für den Bau von Gemeinschaftszentren für Kinder in den vom Krieg zerstörten Städten verwendet. Mit 450.000 Euro wird die bauliche Erneuerung des kommunalen "Medizinischen Zentrums für Rehabilitation und Palliativpflege". 

Opernkunst gegen den Krieg

Was kann die Musik gegen den Krieg ausrichten? Gerade diese rhetorische Frage wurde in Berlin eindeutig beantwortet: die Kunst steht der sinnlosen Zerstörung des Krieges entgegen, manifestiert Schönheit, Liebe und Solidarität.

Die DW sendete live - der Intendant kam ins Konzert: Peter Limbourg (rechts) mit dem Veranstalter Harald Christ und Bundesverkehrsminister Volker WissingBild: Maren Strehlau

Das Programm des Abends war auch ein Bekenntnis zur Ukraine als Kulturnation. Werke der ukrainischen Komponisten Mykola Lysenko und Yuliy Meitus bereicherten das Standardrepertoire. Neben internationalen Stars wie Pretty Yende, Stephen Costello, Elsa Dreisig brillierten die ukrainischen Sängerinnen und Sänger Olga Kulchynska, Nicole Chirka und Andreii Kymach, sowie die Geigerin Diana Tishchenko.

Auszeichnung der Journalisten

Und auf einen weiteren Aspekt des gemeinsamen Kampfes wurde am Abend in Berlin hingewiesen: auf die Bedeutung des unabhängigen Journalismus. Im Namen des Veranstalters würdigte die deutsche Film-Ikone, Schauspielerin Iris Berben, die beiden Journalisten Katrin Eigendorf und Paul Ronzheimer für deren Berichterstattung aus und über die Ukraine.

Musikalisch brillant: die Sängerinnen des Abends und die Musiker des Deutschen Sinfonieorchesters BerlinBild: Till Budde

"Dieser Abend ist für mich ein Zeichen, dass wir das Schöne gegen das Böse setzen können, und dass das Schöne eine große Kraft besitzen kann", sagte Eigendorf in ihrer Dankesrede. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Weltordnung und die Verfahren, die Wladimir Putin durchsetzen will, sich in der Welt verbreiten. Denn in dieser Welt will keiner von uns leben."

Der Gala-Abend ist jederzeit auf dem YouTube-Kanal DW Classical nachzuhören.

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