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Eine halbe Million Häuser unbewohnbar

7. Mai 2015

Auch knapp zwei Wochen nach dem schweren Erdbeben in Nepal ist das ganze Ausmaß der Katastrophe immer noch schwer zu überblicken. So wurden viel mehr Häuser zerstört als zunächst angenommen.

Schwer beschädigte Häuser in Kathmandu (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/N. Shrestha

Bei dem Beben am 25. April im Himalaya seien allein in Nepal rund 256.000 Häuser zerstört worden, teilte das UN-Büro für Katastrophenhilfe (OCHA) mit. Weitere 213.000 Häuser seien schwer beschädigt worden.

Vor allem die Stein- und Lehmhäuser in den Bergen hätten dem Beben der Stärke 7,8 nicht standgehalten, so OCHA weiter. Schätzungsweise etwa ein Viertel der 31 Millionen Einwohner Nepals sei von dem Beben und seinen Folgen betroffen. Nach neuen Angaben des Innenministeriums in Kathmandu kamen durch die Erdstöße 7675 Menschen ums Leben.

Engpass Flughafen

Erdbeben in Nepal - Deutsche Logistikhilfe

04:51

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Bislang wurden nach offiziellen Angaben rund 18.000 Tonnen Lebensmittel wie etwa Reis, Zucker, Salz, Bohnen und Linsen an Notleidende verteilt. Lokale Journalisten berichten aber, dass viele Hilfslieferungen an den Flughäfen lägen, weil es zu wenige Helikopter und zu wenige bergerfahrene Piloten gebe, um die Lieferungen zu verteilen.

Nach Angaben örtlicher Medien wurden inzwischen weitere von Erdrutschen verschüttete Straßen freigeräumt. So sei der Araik Highway, der von der Hauptstadt Kathmandu nach Osten führt, nun einspurig befahrbar, berichtet die Zeitung "Kantipur" online. China hilft demnach bei den Räum- und Reparaturarbeiten. Deutschland erhöhte seine Soforthilfe für Nepal um eine Million auf 3,5 Millionen Euro. Das Geld werde verschiedenen Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt, teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit.

Gefahr von Menschenhandel

Unterdessen warnen Hilfsorganisationen vor einer Zunahme von Menschenhandel in den Katastrophengebieten. Vor allem obdachlos gewordene Frauen und Kinder seien in Gefahr, erklärte die Nichtregierungsorganisation "Maiti Nepal". An der durchlässigen Grenze zu Indien sei bereits ein Anstieg verdächtiger Fälle registriert worden.

Dort hatte es in der Vergangenheit immer wieder Fälle von Menschenhandel gegeben, wobei Frauen und Kinder aus Nepal in Sklaverei und Prostitution gezwungen wurden. "Mädchen sind einem hohen Risiko von Menschenhandel und sexuellem Missbrauch ausgesetzt und müssen geschützt werden", sagte "Maiti-Nepal"-Gründerin Anuradha Koirala der Nachrichtenagentur AFP. Ihre Organisation habe die Beobachtungen an der Grenze zu Indien deshalb verstärkt.

Die nepalesische Polizei erklärte, es seien Spezialteams im Einsatz, um in Notunterkünften sicherzustellen, dass Frauen und Kinder nicht in Gefahr seien. Ein Bericht der nepalesischen Menschenrechtskommission aus dem Jahr 2013 listet 29.000 Fälle von Menschenhandel oder versuchtem Menschenhandel auf.

wl/wa (dpa, rtre, afp)

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