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Politik

Eine Maori wird Neuseelands Außenministerin

2. November 2020

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern geht ihren eigenen Weg. Sie präsentierte jetzt ihr "unglaublich vielfältiges" Kabinett. Es zeigt sich, die Besetzung des Außenministeriums ist nicht die einzige Überraschung.

Neuseelands neue Außenministerin Nanaia Mahuta
Neuseelands neue Außenministerin Nanaia Mahuta Bild: Hagen Hopkins/Getty Images

Die neue Regierungsmannschaft Neuseelands ist gleich in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert: Die Maori Nanaia Mahuta übernimmt als erste Frau und erste Indigene in der Geschichte Neuseelands das Außenministerium. Sie war bisher bereits Ministerin für Maori-Entwicklung und Lokalverwaltung. Die 50-Jährige ist auch die erste Frau im Parlament, die ein Moko Kauae - ein traditionelles Kinn-Tattoo - trägt. Es weist Elemente auf, die spezifisch für ihren Maori-Stamm sind. Frauen mit Maori-Abstammung und gemischter Abstammung hätten in Neuseeland nun berufliche Möglichkeiten, die ihnen lange verschlossen gewesen seien, sagte Mahuta. Das Amt sei ein "riesiges Privileg".

Homosexueller Vize-Regierungschef 

Neuer stellvertretender Premier-, Finanz- und Infrastrukturminister ist Grant Robertson. Der 49-Jährige ist damit der erste offen homosexuell lebende Vize-Regierungschef. Robertson war bereits Finanzminister im ersten Kabinett der wiedergewählten Labour-Premierministerin Jacinda Ardern

Vize-Regierungschef Grant Robertson Bild: Nick Perry/AP Photo/picture alliance

"Es ist sowohl ein Kabinett mit großen Verdiensten als auch ein Kabinett mit großem Talent, das zudem unglaublich vielfältig ist", sagte Ardern bei der Vorstellung ihrer Regierungsmannschaft. Diese stehe für "Erneuerung und spiegelt das Neuseeland wider, in dem wir heute leben." Darauf sei sie stolz, fügte die 40-Jährige linksgerichtete Premierministerin hinzu.

Ein Corona-Minister

Im 20-köpfigen Kabinett sitzen acht Frauen, fünf Maori und drei LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender  - Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transgender). Außerdem gibt es ein neues Ressort: Chris Hipkins wird Minister für die COVID-19-Bekämpfung.

Premierministerin Jacinda Ardern hält ein Corona-Ministerium für immens wichtig Bild: Hagen Hopkins/Getty Images

Im Hinblick auf dieses Ministerium betonte Ardern, die nächsten drei Jahre seien für Neuseeland eine große Herausforderung. Das Land sei nicht immun gegen die Auswirkungen, die das Coronavirus weltweit mit sich bringe. Der südpazifische Inselstaat mit seinen knapp fünf Millionen Einwohnern war bisher vergleichsweise sehr glimpflich durch die Pandemie gekommen. Nur 25 Menschen starben bislang an oder mit COVID-19. 

Grüne regieren weiter mit 

Bei der Parlamentswahl am 17. Oktober hatte die Labour-Partei mit 64 von 120 Parlamentssitzen die absolute Mehrheit bekommen. Obwohl sie damit alleine regieren könnte, kündigte Ardern am Sonntag ihre weitere Zusammenarbeit mit den Grünen an. "Wir haben in der vorigen Regierung gezeigt, dass wir gut kooperieren. In Umwelt- und Wohlstandsfragen sind wir uns in vielen Punkten einig, die gut für Neuseeland sind", begründete sie die Entscheidung.

Die Grünen erhalten zwei Ressorts außerhalb des Kabinetts. James Shaw bleibt Klimaschutz-Minister, Marama Davidson ist die neue Familienministerin.

se/rb (afp, kna, ap, dpa)

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