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ReiseEuropa

Eine Nacht im Eishotel

Patricia Szilagyi
28. März 2021

Übernachten in Eis und Schnee - das geht im hohen Norden Europas. Das "Icehotel" im schwedischen Jukkasjärvi entstand schon 1989. Damit war es das erste seiner Art. Und ist deshalb Teil unserer Reihe "Extreme Orte".

Außenansicht des Icehotel im schwedischen Jukkasjärvi
Bild: Martin Smedsén/icehotel.com
Bild: Martin Smedsén/icehotel.com

Wer seinen Urlaub am liebsten in warmen Gefilden unter Palmen verbringt, für den ist ein Besuch im Icehotel wohl nicht gerade die erste Wahl. Doch wer die Angst vor dem Frieren überwindet, der wird mit einem einmaligen Naturerlebnis belohnt. Rund 200 Kilometer nördlich des Polarkreises übernachten die Besucher dieses Hotels im schwedischen Ort Jukkasjärvi inmitten von Eis und Schnee.

Eiskaltes Erlebnis: Eine Nacht im Icehotel

Wie sich das anfühlt, hat DW-Reporter Hendrik Welling getestet. Für die Reihe "Europa maxximal" im DW-Magazin "Euromaxx" erkundet er regelmäßig Orte in Europa, die einen ganz eigenen Rekord halten. Dafür ist er auch zum ältesten Eishotel Europas in Schweden gereist. Schon die Anfahrt mit dem Schneemobil durch die eisige Landschaft war ein kleines Abenteuer. Wie er die Nacht bei Minustemperaturen erlebt hat – und ob er das Glück hatte, die berühmten Polarlichter zu sehen – das erfahren Sie im Video.

Von der Kunstgalerie zum Hotel

Die Geschichte der ungewöhnlichen Unterkunft begann 1989 mit einer Eiskunstausstellung. Zunächst entstand ein großes Iglu als Ausstellungsort für die kalten Kreationen. Kurze Zeit später wollten die ersten Gäste in dem eisigen Ambiente übernachten. Die Idee für ein Eishotel war geboren. Das Projekt wurde immer größer, aber der künstlerische Ansatz blieb. So ist das Icehotel heute nicht nur das älteste seiner Art, sondern auch eine Art riesige Kunstgalerie. Jeder Raum steht unter einem eigenen Motto. Künstler aus aller Welt verwandeln die frostigen Schlafgemächer in aufwändig gestaltete Suiten mit Eisskulpturen und anderen kreativen Details – und das jeden Winter aufs Neue. Im Oktober, wenn die Temperaturen in Jukkasjärvi immer tiefer sinken, beginnt die Arbeit. Das "Baumaterial" für das ungewöhnliche Hotel stammt aus dem zugefrorenen Fluss Torne. Der liefert die tonnenschweren Blöcke aus Eis für die Konstruktion. Vermischt mit Schnee werden daraus dann Wände, Betten und Skulpturen.

In diesen Hotelzimmern besteht alles aus Eis und Schnee - sogar das BettBild: Design:Carl & Regin Wellander/Photo:Asaf Kliger/icehotel.com
Eisskulpturen sind im und um das Icehotel allgegenwärtigBild: Hendrik Welling/DW

Eine ganze Welt aus Eis

Darf es etwas Kaltes für Sie sein? Dieser Verkäufer aus Schnee im Icehotel hat nur Gefrorenes im AngebotBild: Design:Petter Stordalen/Luca Roncoroni/Edith Van de Wetering/Wilfried Stijger/Photo: Asaf Kliger/icehotel.com

Neben den eigentlichen Hotelzimmern entstehen so auch eine Hotellobby, eine Bar und eine Kirche. Wie in einem klassischen Iglu tragen sich die kuppelförmigen Strukturen selbst. Die dicken Wände aus Eis und Schnee isolieren die Räume. Selbst wenn die Temperaturen draußen auf bis zu minus 30 Grad Celsius sinken, bleibt es innen bei minus fünf – immerhin. Um die Nacht in eiskalter Umgebung gut zu überstehen, erhalten die Besucher besonders warme Schlafsäcke. Und wem dann noch immer kalt ist, für den gibt es das Hausrezept zum Aufwärmen: einen Becher heißen, wohltuenden Preiselbeersaft.


Service-Tipps:

Adresse: Icehotel, Marknadsvägen 63, 98191 Jukkasjärvi, Schweden

Anreise: mit dem Zug oder Flugzeug bis Kiruna, von dort zum Hotel mit dem Bus, Taxi, Schneemobil oder Hundeschlitten

Öffnungszeiten: Dez.–April. Inzwischen gibt es mit dem Icehotel 365 aber auch einen Ableger, der das ganze Jahr über geöffnet hat. Über Solarpanels auf dem Dach wird die Energie gewonnen, um das Eishotel auch im Sommer auf minus fünf Grad Celsius zu kühlen.

Kosten: ab 390 EUR/Nacht

Der besondere Tipp: Nordlichter beobachten in der Nähe von Jukkasjärvi – am besten bei einer Tour mit dem Hundeschlitten

Das Buch zur Reihe

Europa von seiner extremen Seite: Die Reihe "Europa maxximal" im Lifestyle- und Kulturmagazin "Euromaxx" macht europäische Superlative erlebbar – von außergewöhnlicher Architektur über spektakuläre Landschaften bis hin zu einzigartigen kulturellen Phänomenen. Begleitend zur Reihe erscheint das Buch "111 extreme Orte, die man gesehen haben muss" in Kooperation mit dem Emons Verlag. Ein alternativer Reiseführer, informativ und unterhaltsam zugleich. Für Reiselustige, Europa-Fans und alle, die gerne mit ausgefallenem Partywissen angeben wollen.

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