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Einige Journalisten in Weißrussland freigelassen

10. August 2018

Mehrere im autoritär geführten Weißrussland festgenommene Journalisten sind Berichten zufolge wieder aus Polizeigewahrsam entlassen worden. Der DW-Korrespondent ist nicht unter ihnen.

Weißrussland Minsk Gespräche zur Ukraine-Krise
Journalisten in der weißrussischen Hauptstadt Minsk (Archivbild)Bild: DW/Pavluk Bykowsky

Zwei Journalisten - die Chefredakteurin der unabhängigen Nachrichtenagentur Belapan, Irina Lewschina, sowie der DW-Korrespondent Paulyuk Bykowski - blieben aber weiterhin in Gewahrsam, wie örtliche Medien meldeten. Sie sollten befragt werden, hieß es. Auch Bykowskis Ehefrau bestätigte der DW, dass ihr Mann noch nicht frei sei. Er werde heute noch einmal verhört, sagte sie. Danach könne er wohl ebenfalls freikommen.

Redaktionen durchsucht

Die weißrussischen Behörden hatten seit Dienstag mehrere Journalisten festgenommen und verhört. Auch Redaktionen wurden durchsucht. Den Journalisten wird vorgeworfen, in Computersysteme der staatlichen Agentur Belta eingedrungen zu sein und Informationen abgeschöpft zu haben.

DW-Korrespondent Pavluk Bykovsky ist noch nicht frei (Archivbild)Bild: Facebook/Pavluk Bykovsky

Nach Angaben des weißrussischen Innenministeriums sollen die Beschuldigten in den vergangenen zwei Jahren etwa 15.000 Mal auf die Datenbanken der Nachrichtenagentur zugegriffen haben - ohne bezahlten Zugang und somit illegal.

DW-Korrespondent Paulyuk Bykowski habe sich für den kostenpflichtigen Zugang zu "BelTA" nicht interessiert, da die Meldungen ohnehin offen zugänglich seien, betonte seine Frau im Gespräch mit der DW. Sie glaubt, dass es sich bei dem gesamten Verfahren um einen gezielten, politisch motivierten Angriff auf unabhängige Journalisten handelt.

Protest bei Botschaft in Berlin

Die Deutsche Welle hatte beim Botschafter der Republik Weißrusslands in Berlin Protest gegen die Verhaftung des DW-Korrespondenten eingelegt und seine unverzügliche Freilassung gefordert. Zudem wies die DW gegenüber dem Botschafter darauf hin, dass man ein rechtsstaatliches Vorgehen gegenüber akkreditierten Journalisten erwarte.

Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte auf Anfrage der DW, dass die Bundesregierung in dieser Sache gegenüber der weißrussischen Seite angemahnt habe, die Verhältnismäßigkeit zu wahren.

Die frühere Sowjetrepublik Weißrussland liegt zwischen Russland und Polen. Seit 24 Jahren wird sie von Präsident Alexander Lukaschenko autoritär regiert. Weißrussland ist das letzte Land in Europa, das die Todesstrafe vollstreckt.

jmw/jj (dpa, DW)

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