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Politik

"Einige von uns müssen viel hinnehmen"

27. Mai 2020

Mit seinem rigiden Kurs bei Alltagsbeschränkungen während der Corona-Pandemie zog Karl Lauterbach viel Kritik auf sich. Nun berichtet der SPD-Politiker und Epidemiologe sogar von Morddrohungen.

Bundestag Karl Lauterbach (SPD)
Bild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Karl Lauterbach hat nach eigenen Angaben zwei explizite Morddrohungen erhalten. Diese richteten sich gegen ihn und seine Familie, berichtete der sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete. Der 57-Jährige setzt sich in der Corona-Krise für relativ strikte Schutzmaßnahmen gegen das Virus ein. Für Kritiker dieser Maßnahmen wurde er so zu einer Art Feindbild.

"Eine Morddrohung ist eine Art Postkarte, auf der ein Kreuz abgebildet ist mit meinem Namen eingraviert. In Schreibmaschinenschrift steht dort, dass ich an meine Familie denken solle", sagte Lauterbach dem Internetportal "t-online". Er habe die beiden anonymen Drohungen an den Staatsschutz übergeben.

Derzeit häufig in Talkshows zu Gast: Karl Lauterbach polarisiertBild: picture-alliance/Eventpress Stauffenberg

"Unberechenbar"

Zuvor hatte der SPD-Gesundheitsexperte auf Twitter schon ein Foto eines Pakets mit seiner Anschrift geteilt. Dieses sei aber keine explizite Morddrohung gewesen, meinte Lauterbach. Auf Twitter schrieb er: "Morddrohungen bis zu Beleidigungen aller Art, einige von uns müssen viel hinnehmen. Daher sollte jeder mit Restbestand von Charakter die Hetze im Netz gegen Virologen, Epidemiologen oder Politiker einstellen. Es animiert Leute, die unberechenbar sind."

Er habe ein solches Paket ebenfalls erhalten, teilte Christian Drosten, der Chefvirologe der Berliner Charité mit. In der Berichterstattung zur Pandemie gehört Drosten zu den Wissenschaftlern, die am häufigsten erwähnt werden.

wa/ack (afp, dpa)

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