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Die Spaltung bleibt aus

24. Juni 2009

Die Zukunft der Formel 1 ist gerettet. Der Automobil-Weltverband (FIA) und die abtrünnigen Teams erzielen einen Kompromiss. Die Budgetgrenze kommt, aber FIA-Boss Mosley geht.

Ferrari-Formel-1-Wagen in der Kurve (Foto: picture-alliance)
Vertrautes Bild, das bleibt. Auch Ferrari fährt weiter in der Formel 1Bild: picture-alliance/ dpa

Entwarnung für alle Formel-1-Fans: Alles bleibt wie gehabt. Die populärste Motorrennserie der Welt wird nicht gespalten. Darauf haben sich am Mittwoch (24.06.09) der Automobil-Weltverband FIA und die Teamvereinigung FOTA bei einem Krisengipfel in Paris geeinigt.

Tritt im Herbst ab: Max MosleyBild: picture-alliance/ dpa

Der stark in die Kritik geratene FIA-Präsident Max Mosley erklärte bei der Weltratssitzung in Paris, dass er nach dem Ende seiner Amtszeit im Oktober nicht zur Wiederwahl antreten werde. Noch kurz vor der Sitzung des 26-köpfigen Weltrats hatte sich Mosley in einem Brief an die FIA-Mitglieder noch kämpferisch gegeben und eine weitere Amtszeit in Erwägung gezogen. Jetzt aber sagte er: "Nun haben wir Frieden. Es wird nur eine WM geben."

Größte Krise der Geschichte

In den letzten Wochen hatte sich der Streit über die von Mosley geforderte Budgetgrenze für die Formel-1-Teams immer weiter zugespitzt. Die Budgetobergrenze von 45 Millionen Euro wucherte zum heftigsten Konflikt in der Geschichte der Rennserie aus und gefährdete deren Existenz.

Lange war kein Kompromiss in SichtBild: dpa

Noch am Wochenende hatte es so ausgesehen, als ob die Werkteams von Ferrari, McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, Red Bull, Torro Rosso, Toyota, Renault und Brawn GP in der neuen Saison eine eigene Rennserie auflegen und der Formel 1 den Rücken kehren würden. Die Angelegenheit war zu einem Machtkampf zwischen Mosley und der von Ferrari-Präsident Luca de Montezemolo geführten FOTA-Fraktion ausgeartet. Nach heftigen Wortgefechten drohten beide Seiten rechtliche Schritte an und verweigerten zunächst jedes weitere Gespräch.

Ecclestone drängte auf Lösung

Auf den Kompromiss gedrängt: Bernie EcclestoneBild: AP

Dann hatte sich offenbar vor allem Bernie Ecclestone, der maßgebliche Rechte an der Serie hält, entschieden für einen Kompromiss eingesetzt, um den Eklat zu verhindern.

In Paris einigten sich die FIA und die acht FOTA-Teams auf einen gemeinsamen Weg zur weiteren Eindämmung der Ausgaben. "Wir haben eine Übereinkunft zur Kostenreduktion gefunden", sagte Mosley. "Ziel ist es, in zwei Jahren das Ausgabenniveau der frühen 90er Jahre zu erreichen." Außerdem sollen die Rennställe die Neueinsteiger 2010 technisch unterstützen. Der Kompromiss sieht nun vor, dass die Teams eine stufenweise vorzunehmende Budgetreduzierung akzeptieren und Mosley im Oktober seinen Hut nimmt. Der Brite hat damit den wochenlangen Machtkampf gegen die FOTA klar verloren - auch, wenn er davon nichts wissen wollte. "Ich würde das nicht so sehen, denn wir haben die Regeln mit den Änderungen und auch die neuen Teams."

"Großartiger Erfolg"

Michael Schumacher ist froh über das Ende der Auseinandersetzung: "Nun kann endlich wieder über den Sport geredet werden", schreibt der Rekordweltmeister auf seiner Homepage. "Das ist ein großartiger Erfolg für die Formel 1, die Zuschauer, die Medien, die Teams, und alle Aktiven", jubelte Mecedes-Sportchef Norbert Haug. "Jetzt steht nur noch der Wettbewerb auf der Strecke im Mittelpunkt."

(bw/vk/sid/dpa)

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