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KatastropheGriechenland

Einmaliges Ausmaß der Waldbrände in Griechenland

29. August 2023

Seit elf Tagen brennt es im griechischen Nationalpark Dadia. Für Brüssel ist dies die größte derartige Katastrophe, die je in der Europäischen Union verzeichnet wurde.

Verbrannte Bäume, im Hintergrund eine Flammenfront
Der Lebensraum für viele Tiere ist im Dadia-Nationalpark den Flammen zum Opfer gefallenBild: Achilleas Chiras/AP/picture alliance

Auch für die Europäische Union ist der Hilfseinsatz bei den Waldbränden in Griechenland außergewöhnlich. Die EU habe zur Bekämpfung des Brandes im Dadia-Nationalpark in der Nähe der Hafenstadt Alexandroupoli bereits fast die Hälfte ihrer Löschflugzeuge und -hubschrauber mobilisiert, sagte EU-Kommissionssprecher Balazs Ujvari. Elf Flugzeuge und ein Hubschrauber aus der EU-Flotte wurden demnach nach Griechenland geschickt. Außerdem unterstützen 407 Feuerwehrleute aus der EU den Kampf gegen die Flammen, wie es weiter hieß.

"Wichtiger Lebensrum für Greifvögel und andere Tiere"

Die griechische Feuerwehr kämpft bereits seit elf Tagen gegen den riesigen Brand. Nach ihren Angaben waren die Flammen in dem Naturschutzgebiet, einem wichtigen Lebensraum für Greifvögel und andere Tiere, am Dienstag immer noch "außer Kontrolle". Die Feuerfront sei fast zehn Kilometer lang. Derzeit kämpften 475 Feuerwehrleute mit hundert Fahrzeugen, sechs Flugzeugen und vier Hubschraubern von zwei Seiten gegen die Flammen. Vor einer Woche wurden dort auch die Leichen von inzwischen 20 Migranten entdeckt.

Auch am Boden kämpfen die Feuerwehren gegen die Flammen und versuchen Vorräte zu schützenBild: Nicolas Economou/NurPhoto/picture alliance

EU-Löschflotte am Limit

Die EU verfügt derzeit über eine Löschflotte aus 24 Flugzeugen und vier Hubschraubern. Die Maschinen werden von Mitgliedsländern bereitgestellt, um Brände in anderen EU-Staaten sowie in benachbarten Ländern zu bekämpfen. Brüssel arbeitet daran, eine eigenständige Löschflotte mit zwölf Maschinen aufzubauen. Sie wird mit EU-Mitteln finanziert und soll ab 2030 einsatzbereit sein.

"Wir wissen, dass die Brände immer schlimmer werden", sagte Kommissionssprecher Ujvari und drang indirekt auf einen Ausbau der Löschkapazitäten. Schaue man sich die Zahlen der vergangenen Jahre an, sehe man, dass die "Entwicklungen nicht unbedingt vorteilhaft" seien und "natürlich mehr Kapazitäten auf Ebene der Mitgliedstaaten erfordern."

Ohne Löschflugzeuge geht bei der Brandbekämpfung nichts mehrBild: Sakis Mitrolidis/AFP

Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, hob hervor, die Entsendung von Löschausrüstung in von Waldbränden betroffene Länder unterstreiche "unser Engagement für schnelle und wirkungsvolle gemeinsame Maßnahmen in Krisenzeiten".

Wiederaufforstung beschlossen

Griechenland wurde dieses Jahr von einer Reihe schwerer und tödlicher Waldbrände heimgesucht. Seit Jahresbeginn brannten mehr als 120.000 Hektar nieder. Die Regierung in Athen führt dies auf den globalen Klimawandel zurück. Neben dem Brand im Dadia-Nationalpark bereitet derzeit ein Feuer im Parnitha-Massiv nördlich von Athen Sorgen. Das Gebiet gilt als grüne Lunge der griechischen Hauptstadt.

Nicht nur die Natur zerstört, auch Autos und GebäudeBild: Sofia Kleftaki/DW

Die griechische Regierung hat in einer Sondersitzung beschlossen, die Waldgebiete, die im Nordosten Griechenlands und nordwestlich von Athen abgebrannt sind, sofort wieder aufzuforsten. Außerdem sollen umgehend Maßnahmen gegen Überflutungen der Gebiete im Winter getroffen werden. So müssten die Flüsse der Region gereinigt und ein Hochwasserschutz installiert werden. Zudem wolle man sich um die Tierwelt kümmern und in den nächsten Monaten Futter und Wasser bereitstellen. In den verbrannten Gebieten finden aktuell weder Nutz- noch Wildtiere Futter und sauberes Wasser.

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fab/uh (afp, dpa)