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Einzelhandel klagt und warnt

14. April 2015

Der deutsche Einzelhandel erwartet 2015 ein Umsatz-Plus. Gleichzeitig warnt der Branchenverband vor Stellenabbau und klagt, dass die gute Konsumstimmung nicht bei den Händlern ankomme.

Symbolbild - Urban Outfitters
Bild: picture-alliance/dpa/B. Marks

Der Einzelhandel profitiert nach eigener Einschätzung nur wenig von der guten Konsumstimmung in Deutschland. Angesichts niedriger Zinsen würden Verbraucher in "hochwertige Konsumgüter wie Fahrzeuge oder Immobilien" investieren, erklärte der Geschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Dienstag in Berlin. Für das Jahr 2015 rechnet der Verband deshalb beim Umsatz nur mit einem "moderaten Plus". Die Umsätze würden nicht das Niveau des Jahres 2000 erreichen.

Zwischen 2000 und 2014 ging der Anteil des Einzelhandelsumsatzes am privaten Konsum insgesamt nach Angaben des Verbands um knapp sieben Prozent zurück. Viele Betriebe stehen laut Genth angesichts des Investitionsbedarfs als Folge der Digitalisierung "vor großen Herausforderungen". Zusätzlich würden "Entscheidungen in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik" sowie die geplante Änderung bei der Erbschaftssteuer die Unternehmen belasten, erklärte der HDE-Geschäftsführer.

Mehr Umsatz, aber weniger Arbeitsplätze

Insgesamt aber, so Genth, erwarte der Einzelhandel dank des guten Konsumklimas 2015 ein Umsatzwachstum von 1,5 Prozent auf gut 466 Milliarden Euro. Auch preisbereinigt werde am Ende voraussichtlich für die Händler ein Plus von einem Prozent stehen. Besonders stark soll das Umsatzplus mit zwölf Prozent im Online-Handel ausfallen.

Dennoch rechnet der Verband 2015 erstmals seit Jahren wieder mit einem Beschäftigungsabbau in der Branche. Die Zahl der Arbeitsplätze werde voraussichtlich um rund ein Prozent oder 30.000 Stellen sinken. Als Gründe dafür nannte Genth die Einführung des Mindestlohns, Geschäftsaufgaben im mittelständischen Bereich und den Arbeitsplatzabbau bei einigen Großbetrieben.

dk/zdh (afp/dpa/rtr)

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