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Eishockey: DEB trennt sich von Cortina

20. Mai 2015

Wie erwartet muss Eishockey-Bundestrainer Pat Cortina gehen. Zu schlecht fällt seine sportliche Bilanz aus. Nun soll es eine Teamlösung auf der Bank geben, mit einem von Cortinas Vorgängern in der Führungsrolle.

Eishockey Deutschland Trainer Pat Cortina (Foto: Armin Weigel/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Weigel

Neun Tage nach dem letzten Einsatz von Bundestrainer Pat Cortina an der Bande während der WM in Prag ist die Amtszeit des Italo-Kanadiers in der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft beendet. Auch der leichte Aufwärtstrend gegen Ende des Turniers, das die stark ersatzgeschwächte DEB-Auswahl auf Platz zehn abschloss, konnte Cortina nicht mehr retten. Der auslaufende Vertrag mit dem 50-Jährigen wird nach durchwachsenen drei Jahren nicht verlängert. Das ist das Ergebnis eines Bilanz-Gesprächs zwischen Cortina und DEB-Präsident Franz Reindl in Garmisch.

"Pat Cortina ist ein guter Coach mit tollem Charakter, der immer mit Leib und Seele bei der Sache ist", sagte Reindl: "Die sehr schwere WM hat er bravourös gemeistert, aber wir kamen zu dem gemeinsamen Ergebnis, dass die Nationalmannschaft zur Neuaufstellung auf dem Weg zur Heim-WM 2017 auch einen personellen Neustart braucht." Cortina selbst zeigte sich enttäuscht: "Ich finde die Entscheidung natürlich sehr schade, denn ich habe es beim DEB und auch auf der Position des Bundestrainers sehr genossen."

Mag menschlich und fachlich bei Cortina vieles gestimmt haben, der sportliche Erfolg stellte sich unter seiner Führung nicht ein: Das erstmalige Verpassen der Olympia-Qualifikation für die Winterspiele von Sotschi 2014 war für das deutsche Eishockey ebenso ein Desaster wie Platz 14 bei der WM in Weißrussland wenige Monate später. Der Abstieg der von Cortina betreuten U20 bei der WM im Januar brachte den Stuhl des einstigen Hoffnungsträgers endgültig ins Wackeln, dessen Machtverlust ein schleichender war: Bereits im Vorjahr musste er den Posten des Sportdirektors räumen.

Krupp soll zurückkommen

Wunschkandidat für die Nachfolge beim Deutschen Eishockey-Bund ist zwei Jahre vor der Heim-WM und drei Jahre vor den nächsten Olympischen Winterspielen nun Cortinas Vor-Vorgänger Krupp - als Schlüsselfigur in einer Teamlösung. Allerdings äußerte sich der DEB noch nicht konkret zur Nachfolge. "Die notwendigen Gespräche zur Neuaufstellung werden in aller Ruhe in den nächsten Wochen erfolgen und sollen spätestens Mitte Juni abgeschlossen sein", hieß es in der Verbandsmitteilung. Vieles deutet jedoch auf eine Teamlösung mit Krupp an der Spitze hin.

Wunschkandidat Uwe KruppBild: picture-alliance/dpa/K. Kurek

Die sähe dann so aus, dass mehrere Trainer aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) künftig die DEB-Auswahl betreuen könnten, ein Headcoach würde jedoch die Hauptverantwortung tragen. Dass dafür Krupp, erster deutscher Stanley-Cup-Sieger und derzeit Chefcoach der Eisbären Berlin, favorisiert wird, ist längst kein Geheimnis mehr. Unter ihm hatte die Nationalmannschaft ab 2005 zum Höhenflug angesetzt und eine Medaille bei der berauschenden Heim-WM 2010 (Platz vier) nur knapp verpasst.

asz (sid, dpa)

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