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Eis in der Westantarktis schmilzt

Christoph Ricking13. Mai 2014

In der Antarktis schmelzen riesige Eismassen. Forscher haben diesen Prozess nun am Computer durchgespielt. Sie zeichnen ein düsteres Bild für die Zukunft.

Der Thwaites-Gletscher in der Antarktis (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/NASA

Der Zusammenbruch des Eisschildes im Westen der Antarktis ist wahrscheinlich nicht mehr zu stoppen. Zu diesem Ergebnis kommen zwei neue Analysen von Forscherteams. Der für die Westantarktis entscheidende Thwaites-Gletscher (Artikelbild) könnte schon in 200 Jahren verschwunden sein. Spätestens in gut 1000 Jahren ist er den Berechnungen zufolge weg.

Der Gletscher, der in die Amundsen-See mündet, dient als Stütze der benachbarten Eismassen. Kollabiert er, könnten weitere Gletscher rasch folgen. Die schnelle Schmelze des Thwaites-Gletschers ergibt sich aus Computersimulationen, die in der Fachzeitschrift "Science" vorgestellt wurden. Der globale Meeresspiegel steige in der Folge um etwa 60 Zentimeter, schreiben Forscher um Ian Joughin von der Universität von Washington in Seattle. Ein komplettes Abschmelzen des westantarktischen Eisschilds als Folge des Klimawandels würde demnach zu einem Anstieg des Meeresspiegels um drei bis vier Meter führen.

Kein Zurück mehr

Die Forscher um Ian Joughin hatten Radaraufnahmen und Satellitenmessungen genutzt, um zu simulieren, wie sich der Gletscher durch unterschiedlich starkes Abschmelzen in Zukunft entwickeln wird. Zwar könne der Gletscher bei geringen Abschmelzraten noch in 1000 Jahren existieren. Doch die Daten der vergangenen 18 Jahre passen nach Angaben der Forscher eher zu einem rasanten Zusammenbruch in 200 bis 500 Jahren.

In der Zeitschrift "Geophysical Research Letters" erschien eine Untersuchung, in der der Rückgang der großen sechs Gletscher der Antarktis in seiner Gesamtheit untersucht wird. Daten aus vier Jahrzehnten wiesen darauf hin, dass die sechs in die Amundsen-See mündenden Gletscher den Punkt schon passiert haben, von dem an es kein Zurück mehr gibt, schreibt ein Team um Eric Rignot von der Universität von Kalifornien in Irvine (USA). Ihre Masse entspricht zusammengenommen einem Anstieg der Ozeane um 1,2 Meter. Da das Schmelzen dieser Gletscher auch noch andere Eispartien schwächen dürfte, rechnen die Forscher über mehrere Jahrhunderte mit einem Ansteigen der Pegel um bis zu drei Meter.

cr / as (dpa, afp)

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