1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Musik

Elektro-Pionier Vangelis ist tot

19. Mai 2022

Er galt als Wegbereiter der elektronischen Musik und komponierte eingängige Melodien für Filme wie "Blade Runner" und "Chariots of Fire". Nun ist Vangelis im Alter von 79 Jahren gestorben.

Porträt von Vangelis mit Sonnenbrille.
Vangelis im Jahr 2001 in AthenBild: Simela Pantzartzi/epa/dpa/picture alliance

Seine Kompositionen für Filme wie "Blade Runner", "1492 - Die Eroberung des Paradieses" oder "Die Stunde des Siegers" (Originaltitel: "Chariots of Fire") machten Vangelis weltberühmt. Mit seiner Musik für "Chariots of Fire" gewann er 1982 sogar den Oscar und erreichte die Spitze der US-Billboard-Charts. Wie griechische Medien unter Berufung auf den Anwalt des Musikers berichteten, starb Vangelis bereits am  17. Mai in einem französischen Krankenhaus.

"666": Klassiker des progressiven Rock

Vangelis, mit bürgerlichem Namen Evangelos Odysseas Papathanassiou, wurde am 29. März 1943 in der zentralgriechischen Küstenstadt Agria in der Nähe von Volos geboren. Eigentlich hatte er Maler werden wollen und studierte an der Akademie der Schönen Künste in Athen. Die Musik brachte er sich selbst bei.

1968 zog er nach Paris, wo er zusammen mit den griechischen Musikern Demis Roussos und Loukas Sideras seinen ersten internationalen Erfolg feierte. "Aphrodite's Child", so der Name der Band, erlangte Kultstatus und verkaufte mit Hits wie "Rain and Tears" Millionen von Platten, ehe sie sich 1972 auflöste. Die LP "666" (1972), für die Vangelis die Musik komponierte, gilt als Klassiker des progressiven Rock.

Vangelis bei einer Aufnahme mit Kindern in LondonBild: Simela Pantzartzi/epa/dpa/picture alliance

Ein Jahr später startete Vangelis seine Solokarriere und experimentierte mit elektronischer Musik. Und nach dem Oscar für "Chariots of Fire", der die Geschichte zweier britischer Läufer in den 1920er-Jahren erzählt, kam ein Erfolg nach dem anderen.

Anfang des neuen Jahrtausends begann Vangelis auch mit Orchestermusik zu experimentieren. 2002 komponierte er die Musik zur Fußball-WM in Korea und Japan.

2018 schrieb er ein Stück für die Beerdigung von Stephen Hawking, das die Worte des verstorbenen Professors enthielt und von der Europäischen Weltraumorganisation ins All übertragen wurde.

Vangelis: "Einfach nur Musik machen"

In Athen hat Vangelis die Institution "Evangelos Papathanassiou" gegründet, die junge Musikerinnen und Musikern unterstützen will und zur Förderung der Musik beitragen soll.

In späteren Jahren lebte Vangelis in Paris, London und Athen, wobei er seine Privatsphäre sorgfältig hütete. Über sein Privatleben ist nur wenig bekannt. "Ich gebe keine Interviews, weil ich versuchen muss, Dinge zu sagen, die ich nicht sagen muss", sagte er der "LA Times" 2019. "Das Einzige, was ich tun muss, ist, einfach nur Musik zu machen."

bb/ww (dpa,afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen