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Nadal bezwingt Thiem

10. Juni 2018

Einfach unschlagbar: Titelverteidiger Rafael Nadal sichert sich erneut den Titel bei den French Open. Das Match gegen Herausforderer Dominic Thiem ist hart umkämpft, und zeitweise streikt der Mittelfinger des Champions.

Tennis French Open Finalsieger Rafael Nadal
Bild: Getty Images/AFP/C. Archambault

Es bleibt dabei: Dominic Thiem kann bei den French Open einfach nicht gegen Rafael Nadal gewinnen. Auch beim dritten Versuch nach 2014 und 2017, den besten Sandplatzspieler der Welt beim Grand-Slam-Turnier in Paris zu besiegen, ist der Österreicher gescheitert. Das Finale der French Open endete aus Thiems Sicht mit 4:6, 3:6 und 2:6. Dabei liest sich das Endergebnis deutlicher als es auf dem Centre Court der Anlage Roland Garros im Pariser Westen aussah: Thiem hatte zwar am Anfang ein paar Probleme, schaffte es aber anschließend, dem schier übermächtigen Spanier Paroli zu bieten. Allerdings: Wenn es darum ging, die entscheidenden Punkte zu machen, hatte Nadal deutlich öfter das bessere Ende für sich als der Österreicher. Der Spanier baute mit seinem Sieg seine Rekordbilanz in Paris aus: Es war bereits der elfte Erfolg bei den French Open, eine beispiellose Marke.

"Es ist ein unglaublicher Moment, ich bin sehr froh. Es ist unmöglich davon zu träumen, hier elfmal zu gewinnen. Vielen Dank an Dominic. Er hat großartig gespielt", sagte Nadal nach dem Match und wendete sich direkt an seinen Gegner: "Du wirst hier sicher in den nächsten Jahren gewinnen."

Thiem punktet mit der Vorhand

Dominic ThiemBild: Reuters/B. Tessier

Das Lob an Thiem war berechtigt, denn der Österreicher war ein guter Gegner. Oft schaffte er es, Nadal mit seiner wuchtigen Vorhand unter Druck zu setzen. Lange verlief der erste Durchgang ausgeglichen, bis Thiem beim 4:5 Nerven zeigte: Mit einem vergebenen Volley und drei Vorhandfehlern schenkte er Nadal das Break und nach schon fast einer Stunde Spielzeit den Satz. 

Im zweiten Satz spielte Nadal seine Stärken dann deutlicher aus. Selbst wenn Thiem ihn bei langen Ballwechseln in Bedrängnis brachte, fand Nadal meist eine passende Antwort, um sich zu befreien und den Punkt zu machen. Schnell führte der Titelverteidiger mit 4:1, später mit 5:2. Thiem wirkte mitunter etwas ratlos und wandte sich nach verlorenen Ballwechseln mit fragendem Gesichtsausdruck in Richtung seines Trainers Günter Bresnik. Zwar kam der Österreicher noch einmal auf 3:5 heran, gab den Satz dann aber mit 3:6 ab.

Nadals Mittelfinger streikt

Wie umkämpft das Match war, zeigte beispielhaft das erste Spiel des dritten Satzes: Schnell führte Nadal mit 40:0 und hatte drei Breakbälle. Doch Thiem steckte nicht auf, erzwang den Einstand und setzte sich schließlich nach sieben Minuten Spieldauer durch. 1:0 für Thiem, die erste Führung für den Österreicher. Nachdem Nadal die nächsten beiden Spiele für sich entschieden hatte, musste er sich beim Stand von 2:1 und 30:0 wegen eines Krampfs der Unterarmmuskulatur, die in den Mittelfinger der linken Schlaghand ausstrahlte, kurz behandeln lassen.

"Ich kann nicht mehr greifen" - Rafael Nadal dehnt seinen krampfenden FingerBild: picture-alliance/AP Photo/M. Euler

"Ich kann nicht mehr greifen", sagte er bei der Rückkehr auf den Platz in Richtung seiner Box und brachte die anschließenden Aufschläge nur noch mit rund 130 Stundenkilometern ins Feld. Das Spiel zum 3:1 sicherte sich der Spanier aber trotzdem. Beim nächsten Seitenwechsel kamen Physiotherapeut und Arzt und verabreichten Nadal eine krampflösende Tablette.

Offenbar wirkte das Mittel sehr schnell, denn das Spiel zum 4:2 gewann der Spanier bei eigenem Aufschlag zu Null. Danach machte Nadal kurzen Prozess, nahm Thiem den Aufschlag zum 5:2 ab und beendete den dritten Satz mit 6:2. Aber der letzte Spielgewinn war erneut hart erkämpft. Nadal hatte bereits 40:0 geführt und drei Matchbälle gehabt, doch wieder erzwang Thiem zweimal den Einstand. Den fünften Matchball konnte Nadal nach 2:52 Stunden dann nutzen.

Bei den Frauen hatte am Samstag die Rumänin Simona Halep das Finale gegen Sloane Stephens gewonnen. Insgesamt sahen in den vergangenen zwei Wochen rund 480.000 Zuschauer die Matches in Paris.

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