1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Elisabeth Borne wird Regierungschefin in Paris

16. Mai 2022

Neuanfang nach der Präsidentenwahl: Die vormalige Arbeitsministerin ist erst die zweite Frau in der Geschichte der Republik, die an die Kabinettsspitze tritt.

Elisabeth Borne
Nach vielen Stationen an die Regierungsspitze: Arbeitsministerin Elisabeth Borne (Archivbild)Bild: Ludovic Marin/AFP/Getty Images

Elisabeth Borne wird künftig die französische Regierung führen. Die 61-Jährige saß nach Stationen als Strategiedirektorin bei der Staatsbahn SNCF und Generaldirektorin für Stadtentwicklung in Paris zuletzt als Arbeitsministerin im Kabinett. Zwischendurch war die Diplomingenieurin für Brückenbau auch technische Beraterin, Präfektin des Départements Vienne und Chefin der RATP, die den Nahverkehr in der Hauptstadtregion betreibt.

Für Aufsehen sorgt die Personalie, weil Borne in der Geschichte der Republik erst die zweite Frau an der Regierungsspitze ist. Die bis dahin einzige Ministerpräsidentin war Edith Cresson, die 1991 für ein knappes Jahr ins Amt kam.

War vor seiner Zeit in Paris der Bürgermeister einer kleinen Gemeinde in den Pyrenäen: Jean Castex (Archivbild)Bild: Ludovic Marin/AFP/Getty Images

Bröckelnder Rückhalt

Borne, die lange den Sozialisten nahestand und sich 2017 der neu gegründeten Partei La République en Marche anschloss, folgt auf Ministerpräsident Jean Castex. Dieser war mit seiner Regierung zurückgetreten, wie es nach der Wahl des Staatsoberhaupts in Frankreich üblich ist. Präsident Emmanuel Macron hatte kurz nach seiner Bestätigung für eine neue Amtszeit eine Kabinettsumbildung in Aussicht gestellt. Er hatte sich Ende April vergleichsweise knapp gegen die rechtsnationale EU-Kritikerin Marine Le Pen durchgesetzt.

Viele Franzosen sind von Macrons Politik enttäuscht; sein Rückhalt bröckelt. Mit Blick auf die im Juni anstehenden Parlamentswahlen dürfte er einen politischen Neuanfang vermitteln wollen. Nach Umfragen liegt die Regierungsmehrheit knapp vor dem neuen Linksbündnis NUPES.

jj/uh (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen