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Politik

Eliteeinheit GSG 9 wird vergrößert

15. Januar 2018

Einmal pro Woche ist die Anti-Terror-Einheit der Bundespolizei im Durchschnitt im Einsatz. Ihre Aufgaben nehmen angesichts der Bedrohung durch Terrorismus zu. Geplant ist deshalb ein zweiter Standort.

Deutschland GSG9
GSG-9-Beamte während einer Übung (Archivbild)Bild: picture-alliance/U. Baumgarten

Die Eliteeinheit der Bundespolizei, GSG 9, wird gerufen, wenn es um besonders heikle, bewaffnete Zwischenfälle geht. Sie wird auch gerufen, wenn besondere Techniken oder Taktiken gefordert sind, wie der Kommandeur der Einheit, Jerome Fuchs, dem rbb Inforadio erläutert. Angesichts der globalen Bedrohung durch Terrorismus soll die GSG 9, die 1972 gegründet wurde, nun um ein Drittel vergrößert werden. Sie sucht deshalb Nachwuchs. Ihre Stärke wird aus taktischen Gründen offiziell nicht publik gemacht, dem Vernehmen nach besteht sie derzeit aus etwa 400 Polizisten. "Wir reden über circa ein Drittel der aktuellen Stärke des Verbandes. Das ist auch die große Herausforderung für die GSG 9, den geeigneten Nachwuchs zu bekommen", sagt Fuchs.

Jérome Fuchs: Die GSG-9-Truppe hat Nachwuchssorgen Bild: picture-alliance/dpa/H. Kaiser

St. Augustin und Berlin-Spandau

Bislang ist die Einheit in St. Augustin, nahe der alten Bundeshauptstadt Bonn, stationiert. Doch demnächst soll ein zweiter Standort aufgebaut werden. Im Gespräch ist Berlin-Spandau. Grund für die Wahl dieses Orts ist die anhaltende terroristische Bedrohung, wie der GSG-9-Chef weiter erklärt. "Wenn man sich die vergleichbaren Terrorlagen europaweit anschaut, dann waren oftmals die Hauptstädte betroffen. Wir müssen uns auf jeden Fall in der Hauptstadt besser aufstellen." Die Zielrichtung sei klar: eine schnelle Reaktionsfähigkeit der GSG 9 in Berlin.

In die Geschichte ging die GSG 9 als die Spezialeinheit ein, die 1977 in Mogadischu die Geiseln aus der entführten Lufthansa-Maschine befreite. Doch seither hat sich nach den Worten von Fuchs viel getan. So habe es mehr als 1900 Einsätze gegeben, etwa 50 im Jahr. Und mit der wachsenden Gefahr vor Terroranschlägen habe sich auch die Trainingslage für die Einheit verändert. Profitieren kann sie dabei von ihren europäischen Kollegen, wie Fuchs berichtet. Denn die Sondereinheiten treffen sich regelmäßig zu einem grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch.

se/gri (dpa, rbb)

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