Seit ihrer Fertigstellung am 4.11.2016 besuchten rund vier Millionen Menschen die Elbphilharmonie in Hamburg. Die für die Öffentlichkeit kostenlos zugängliche Plaza und die Rolltreppe sind Publikumsmagneten.
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Täglich strömen bis zu 17.000 Hamburger und Gäste aus aller Welt auf die Aussichtsplattform auf dem Dach des ehemaligen Kaispeichers im Hafen, wie die Stadt mitteilte. Damit habe die Elbphilharmonie etwa so viele Besucher wie die Sixtinische Kapelle in Rom und habe sich in kürzester Zeit zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands entwickelt. Etwa 660.000 der vier Millionen Besucher seien im Besitz einer Konzertkarte gewesen, hieß es.
Die Plaza mache die außergewöhnliche Architektur der Elbphilharmonie und den besonderen Ort, an dem sie erbaut wurde, am besten aus nächster Nähe erlebbar, so die Stadt. Immer wieder würden vor der Hafenkulisse Heiratsanträge inszeniert. Auch wählten Brautpaar die Kulisse gerne für einen Fototermin. Daneben sei die "Tube", eine 80 Meter lange und leicht gebogene Rolltreppe, ein Anziehungspunkt. Sie sei im ersten Jahr ihres Bestehens fast 5500 Stunden in Betrieb gewesen und habe dabei 65.000 Umdrehungen vollführt.
Den ersten Geburtstag ihrer "Elphi" feiern die Hamburger am 4. November laut Angaben mit einem bunten Programm von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Wer an diesem Tag selbst Geburtstag hat, erhalte ein kleines Geschenk. Geburtstagskinder, die vor 11.00 Uhr sich meldeten, nähmen an einer Verlosungsaktion für Konzertkarten, Hotel-Übernachtung und Abendessen teil.
Zehn Musiktheater der Weltklasse
Auf ihren Bühnen erleben Zuschauer große Stars und große Oper. Die besten Orchester der Welt sind hier zu hören. Perfekter Klang und grandiose Architektur sind weltweit die Markenzeichen moderner Konzerthäuser.
Bild: picture-alliance/dpa/C. Charisius
Oper Sydney, Australien
Der Schöpfer dieses visionären Opernhauses, der dänische Architekt Jørn Utzon, musste vor Fertigstellung gehen. Die Bauarbeiten waren von Skandalen und Kostenexplosion überschattet. Bis zur Eröffnung 1973 dauerte es 14 Jahre. Das Drama der Baugeschichte soll jetzt verfilmt werden. Als UNESCO-Weltkulturerbe wurde die Oper 2007 ausgezeichnet. Seit Mai 2017 wird sie sechs Jahre lang renoviert.
Bild: picture-alliance/dpa/D. Naupold
Elbphilharmonie Hamburg, Deutschland
Hamburgs neues Wahrzeichen hat im Januar 2017 den Spielbetrieb aufgenommen. Der Konzertsaal ist so abgekoppelt, dass keine Hafengeräusche nach innen dringen. Die Architekten Herzog & de Meuron überbauten einen historischen Speicher mit einer Glaskonstruktion. Fast ein Jahrzehnt dauerte die Fertigstellung.
Bild: T. Rätzke
Guangzhou Opera House, China
Wie vom Wasser des Perlflusses glatt geschliffene Steine ragen die Gebäudekörper in den Raum. Dieser Bau der irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid gilt bei vielen Architektur- und Opernfans als so wegweisend für den Opernbau des 21. Jahrhunderts wie die Pariser Oper von Charles Garnier im 19. und die von Jørn Utzon entworfene Oper in Sydney für das 20. Jahrhundert.
Bild: picture-alliance/ANN
National Centre for the Performing Arts, China
Umgeben von einem künstlichen See liegt das "Riesen-Ei" oder der "Wassertropfen" in Peking unweit vom Tian'anmen-Platz. Der französische Architekt Paul Andreu hat 1999 das Chinesische Nationaltheater als Elipse aus Titan und Glas entworfen. In drei Sälen finden fast 5500 Zuschauer Platz. Der Zugang erfolgt durch einen Gang unter dem See hindurch.
Bild: picture-alliance/dpa/L. Xiashun
Palau de les Arts Reina Sofia, Spanien
In seiner Heimatstadt Valencia schuf der Architekt Santiago Calatrava eine ganze Stadt der Künste und Wissenschaften: In der Ciudad de las Artes y de las Ciencias steht neben Meeresaquarium, Planetarium und Wissenschaftsmuseum das Opernhaus. Kühn konstruiert und schneeweiß. Zwei Stahlschalen bilden das Dach. Sie wiegen über 3000 Tonnen. Bauwerk oder Skulptur? Ein riesiger Schwan oder ein Walfisch?
Bild: picture alliance/dpa/M. Bruque
Walt Disney Concert Hall Los Angeles, USA
Hier ist die Spielstätte des Los Angeles Philharmonieorchesters unter Leitung von Stardirigent Gustavo Dudamel. Die in sich verschobene Konstruktion aus Edelstahl ist eine Idee von Frank Gehry, der bei der Eröffnung 2003 sein Bauwerk "als eine Art Blume" an die Sponsorin Lillian Disney überreichte. Die Konzerthalle ist nach dem legendären Filmproduzenten benannt.
Bild: picture-alliance/Photoshot
Esplanade Theatres on the Bay, Singapur
Über 7000 dreieckige Scheiben aus Sonnenschutzglas wölben sich wie Käferrücken über zwei Bereiche. Die Einheimischen nennen das Bauwerk "Durian" - nach einer stacheligen Tropenfrucht. In der Konzerthalle mit 1600 Plätzen spielt regelmäßig das Sinfonieorchester von Singapur. Für Schauspiel und Tanz gibt es eine eigene Bühne mit 2000 Zuschauerplätzen.
Bild: picture-alliance/robertharding/A. Hall
Konzerthaus Harpa Reykjavík, Island
Der Künstler Olafur Eliasson liebt das Licht in allen Spielarten. Er entwarf die Fassade mit wabenförmigen, teilweise gefärbten Glasbausteinen. Sie brechen bei Tag das Licht und reflektieren es bunt. Abends leuchtet das Bauwerk im Wechselspiel der Farben wie ein Kaleidoskop. Harpa heißt übrigens Harfe und ist auch der Name des ersten Sommermonats in Island.
Sieben Brücken über den Fluss Tyne verbinden Gateshead mit Newcastle. Überspannt von der Millenium Bridge leuchtet die nach einem Sponsor genannte Konzerthalle. Eröffnet wurde sie 2004 von Sir Norman Foster, dem Architekten persönlich. Das Musikzentrum steht an 364 Tagen des Jahres und 16 Stunden am Tag Besuchern offen.
Bild: picture alliance/Robertharding
Cultural Center Heydar Aliyev, Aserbaidschan
Das Kulturzentrum in der Stadt Baku am Kaspischen Meer, benannt nach dem Vater des amtierenden Präsidenten, steht für den Wunsch nach Erneuerung und Modernisierung in der ehemaligen Sowjetrepublik. Die Architektin Zaha Hadid entwarf es 2007 als fließenden Baukörper zwischen monotonen Hochhäusern.
Bild: picture-alliance/NurPhoto/D. Shamkin
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Die Elbphilharmonie im Westen der Hamburger HafenCity sollte ursprünglich 2010 fertiggestellt werden; die anfangs veranschlagten Baukosten vervierfachten sich auf rund 800 Millionen Euro. Am 4. November 2016 wurde der Bau dann offiziell vom Baukonzern Hochtief an die Stadt Hamburg übergeben. Die offizielle Einweihung fand am 11. Januar mit einem Festakt und einem sich anschließenden Konzert statt. In der laufenden Spielsaison 2017/18 sollen rund 600 Konzerte stattfinden.