Als Elvis Presley 1977 mit gerade mal 42 Jahren an Herzversagen starb, brach für seine Fans eine Welt zusammen. Bis heute glauben viele nicht, dass der King wirklich tot ist. Ein Blick auf seine Lebensgeschichte.
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45 Jahre nach seinem Tod: Elvis lebt weiter
Der "King of Rock 'n' Roll" hat mit seiner Musik Generationen geprägt. Heute ist er immer noch fast allgegenwärtig. Zuletzt setzte ihm Hollywood ein filmisches Denkmal.
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Pilgerstätte Graceland
Jedes Jahr am 16. August gedenken Elvis-Fans ihres Idols, indem sie vor seinem ehemaligen Anwesen "Graceland", wo Elvis 1977 starb, Kerzen für ihn anzünden. Bis zu 75.000 Menschen aus aller Welt strömen vor die Tore seines ehemaligen Wohnhauses, um den "King of Rock 'n' Roll" an seinem Todestag zu ehren. Elvis' einziges Kind Lisa Marie Presley war die Alleinerbin des Anwesens.
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Elvis - noch immer ein "Topverdiener"
Das Anwesen in Memphis ist nach dem Weißen Haus das meistbesuchte historische Wohnhaus der USA. Lisa Marie Presley verwaltete das Erbe ihre Vaters bis sie 2005 den Großteil ihrer Anteile an einen US-Unternehmer verkaufte. Sie verfügte allerdings weiterhin über die Graceland-Villa sowie über persönliche Gegenstände ihres Vaters Elvis, der - wie auch ihr Sohn Benjamin - auf dem Gelände begraben ist.
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Inspiration für Hollywood
Im Juni 2022 kam die Lebensgeschichte von Elvis Presley, gespielt von Austin Butler, ins Kino. Der Hauptfokus liegt auf der komplizierten Beziehung zu seinem zwielichtigen Manager, Colonel Tom Parker (Tom Hanks). Regisseur Baz Luhrmann sorgt für elektrisierende Musik- und Bühnenszenen - und Butler wird für seine phantastische Darstellung des "King" gefeiert.
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Vom Kleinstadtjungen zum Superstar
Geboren wurde Elvis Presley in der Kleinstadt Tupelo im US-Bundesstaat Mississippi. Als er 13 Jahre alt war, zog seine Familie nach Memphis in den Nachbarstaat Tennessee. Dort nahm er 1954 in den Studios des berühmten Labels Sun Records seine ersten Songs auf und kreierte seinen unverkennbaren Rockabilly-Sound. Zwei Jahre später kam der Durchbruch mit seinem Hit "Heartbreak Hotel".
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Militärdienst in Deutschland
Von 1958 bis 1960 war der Star und Mädchenschwarm als US-Soldat in Friedberg stationiert. Anstatt mit den Kameraden in den Baracken zu wohnen, quartierte er sich zusammen mit seiner Großmutter, seinem Vater und zwei Bodyguards in einem Hotel im nahegelegenen Bad Nauheim ein. Heute können Gäste des Hotels im "Elvis Zimmer" nächtigen.
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Hits made in Germany
Auch wenn ihm Auftritte während seines Militärdienstes eigentlich verboten worden waren, fand der "King" trotzdem Zeit für seine größte Leidenschaft: die Musik. In Deutschland schrieb Elvis seine beiden Hits "One Night" und "Fool Such as I". Außerdem verhalf er dem deutschen Volkslied "Muss I denn zum Städtele hinaus" zu Weltruhm. In seiner Version heißt es allerdings "Wooden Heart".
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Glück bis ans Lebensende?
Die Zeit in Deutschland bedeutete für Elvis nicht nur schnelle Autos und Rock 'n' Roll. Hier traf er auch seine spätere Frau Priscilla Beaulieu, die Tochter eines US-Offiziers, die zum Zeitpunkt ihres Kennenlernens erst 14 Jahre alt war. Das Paar heiratete 1967 im Aladdin Hotel in Las Vegas. Elvis wurden jedoch zahlreiche außereheliche Affären nachgesagt. Die Ehe wurde 1973 geschieden.
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Der "King" lebt weiter
Sein Erbe wird auf der ganzen Welt in Ehren gehalten. Das in Bad Nauheim stattfindende "European Elvis Festival" zieht jedes Jahr zahlreiche Doppelgänger des Sängers an. Elvis hat zudem offizielle Fanclubs in 38 Ländern. Und auch auf Briefmarken durfte der "King" natürlich nicht fehlen. Die spanische Stadt Granada druckte sein Gesicht bereits 1978 auf eine Marke, die Bundesrepublik folgte 1988.
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Legendärer Style
Der Legende nach schwor Elvis auf den Overall, nachdem ihm während eines Konzerts auf der Bühne die Hose gerissen war. Was auch immer der Grund gewesen sein mag - das Kleidungsstück wurde zum absoluten Mode-Hit. Ein Geschäft in Charlestown, Indiana, stellt originalgetreue Repliken (Foto) der Elvis-Overalls her. Fans und Doppelgänger müssen 14 bis 16 Wochen auf ein solches Prachtexemplar warten.
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Dean, das "Genie"
Elvis hat nicht nur unzählige Doppelgänger, sondern auch Filmemacher und Generationen von Musikern inspiriert. Aber wer inspirierte den "King"? Zu Lebzeiten verriet er, dass er die Gospelsängerin Sister Rosetta Tharpe bewundere. Und den Schauspieler James Dean (Foto) nannte er "ein Genie".
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Am 16. August 1977 fand Elvis Freundin ihn zusammengebrochen im Badezimmer. Weder der herbeigerufenene Notarzt noch die Sanitäter konnten ihn wiederbeleben. Um drei Uhr nachmittags konnten die Ärzte des Baptist Memorial Hospital in Memphis schließlich nur noch den Tod von Elvis Aaron Presley feststellen.
Der King war nicht mehr - doch sein Geist lebt bis heute weiter. Er inspiriert nicht nur zahllose Fanclubs und Musikfestivals rund um den Globus, sondern auch die Modebranche: Ein erfolgreiches Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Nachahmungen der für ihn typischen Overalls zu produzieren.
Presley war einer der berühmtesten Musiker des 20.Jahrhunderts. Sein Name wurde in Rockabilly-, Gospel-, Country-, UK Music- und Rock & Roll-Ruhmeshallen verewigt und bis heute ist seine Popularität ungebrochen. Über eine Milliarde seiner Platten sind bislang weltweit verkauft worden.
Pilgern nach Graceland
Graceland, das einst von Elvis Presley bewohnte Anwesen in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee, ist noch heute ein Publikumsmagnet. Rund 500.000 Fans pilgern jedes Jahr dorthin. Somit ist Graceland das am zweithäufigsten besichtigte historische Gebäude in den USA - an erster Stelle steht das Weiße Haus. Die "Elvis Presley Enterprises" veranstalten für ihr Idol Jahr für Jahr Geburtstagsfeiern, Auktionen und Clubereignisse. Kein Wunder, dass Elvis es gleich mehrmals an die Spitze einer speziellen Auflistung des Wirtschaftsmagazins Forbes geschafft hat, die ein wenig makaber anmute: Darin findet man die Namen toter Prominenter, die posthum am meisten verdienen.
In Deutschland hat der "King" eine Riesen-Fangemeinde - denn schließlich absolvierte er in der Stadt Friedberg bei Bad Nauheim von 1958 bis 1960 seinen Wehrdienst. Und hier lernte er auch seine spätere Frau Priscilla kennen.
Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerien, wenn sie mehr über Elvis Ruhm und seine Zeit als GI in Deutschland erfahren wollen.
GI Elvis in Deutschland
Bild: picture-alliance/AP
Ankunft in Friedberg
Er kam, sah und rockte: Am 1. Oktober 1958 landet Elvis Presley mit dem Schiff "USS General Randall" in Bremerhaven, um in Deutschland seinen Militärdienst zu leisten. Von hier aus geht es per Zug weiter ins hessische Friedberg, wo ihm Fans und Presse einen rauschenden Empfang bereiten. Mit über 50 Millionen verkauften Schallplatten war er schon damals ein Weltstar.
Bild: Getty Images
Soldatenpflichten
Am 2. Oktober bezieht der King in den Ray Barracks sein Zimmer im Gebäude 3707. 18 Monate Soldatenleben liegen vor ihm, er dient in einer Panzereinheit. Allerdings genießt Soldat Presley bei seinen Vorgesetzten einige Privilegien und muss nur eingeschränkt Dienst leisten. Der King wechselt die Baracke schnell gegen ein Hotel und später eine Wohnung in Friedbergs Nachbarstadt Bad Nauheim.
Bild: picture-alliance/dpa
Auch Elvis liest die Bravo
Elvis Großmutter Minnie Mae und sein Vater Vernon sowie zwei Leibwächter folgen dem King nach Deutschland. Zunächst wohnen sie im Hotel Grunewald in Bad Nauheim, dann ziehen sie in die Goethestraße 14. Nur in seiner Kammer hat Elvis Ruhe vor den Fans. Die halten rund um die Uhr Wache vor dem Haus, um den King abzufangen. Und der gibt geduldig Autogramme und findet für jeden ein nettes Wort.
Bild: picture alliance /
Autogrammjäger
Tag und Nacht harren die Jugendlichen aus, um den King abzupassen. Wer lang genug wartet, wird belohnt: Elvis Presley verwehrt niemandem die heißbegehrte Unterschrift. Vor allem weibliche Teenager sind dem King verfallen. Sein Hüftschwung und seine Schmachtsongs lassen Frauenherzen höher schlagen.
Bild: picture alliance / dpa
Erinnerungen werden wach
Auch Angelika Springauf belagerte als Teenager Elvis Heim in Bad Nauheim. Stolz posiert sie Jahrzehnte später vor einem Foto, das sie als Jugendliche neben dem King zeigt. Bis heute halten eingefleischte Fans in dem hessischen Städtchen die Erinnerung an die Rock'n Roll-Legende wach.
Bild: picture alliance / dpa
Besuch unter Kollegen
Als Bill Haley im Oktober 1958 in Frankfurt am Main seine Europatournee beginnt, besucht Elvis den Kollegen in der Garderobe. Immer dabei: die Presse. Haley und Elvis Presley gelten als Väter des Rock'n Roll. Der älteren Generation ist die neuartige Musik aus Amerika suspekt, die Jugend steht Kopf bei den neuen Klängen, die über den großen Teich schwappen.
Bild: picture alliance / dpa
Freizeitvergnügen statt Soldatenalltag
Während seiner Militärzeit in Deutschland zieht Elvis heiße Autos und hübsche Frauen dem strengen Soldatenalltag vor. Hier überreicht ihm Uschi Siebert, die hessische Schönheitskönigin des Jahres 1958, den Schlüssel zum BMW 507 Sportwagen, mit dem Rennfahrer Hans-Joachim Stuck mehrmals zum Sieg fuhr.
Bild: Keystone/Getty Images
Große Liebe
In Deutschland lernt Elvis 1959 seine spätere Ehefrau kennen. Priscilla Beaulieu ist 14 Jahre alt, als ihr Stiefvater, ein Luftwaffenoffizier, nach Bad Nauheim versetzt wird. Currie Grant, Manager des Eagle’s Club und Freund der Familie, nimmt Priscilla mit zu Partys in Elvis Domizil in der Goethestraße 14. Die Hochzeit der beiden findet allerdings erst acht Jahre später statt.
Bild: picture-alliance/United Archiv
"Muss i denn..."
Das populäre Soldaten- und Abschiedslied "Muss i denn zum Städtele hinaus" ist mindestens 200 Jahre alt. Seinen Siegeszug um die Welt tritt es allerdings erst in Elvis Version als "Wooden Heart" an. Der King singt das Lied auf Englisch mit deutschem Refrain und notiert die Lautschrift. Erstmals ist es 1960 in dem Film "G. I. Blues" zu hören, eine Reminiszenz an Presleys Armeezeit in Deutschland.
Bild: Elvis Presley Museum Düsseldorf
Way back home
Am 2. März 1960 endet Elvis Presleys Militärdienst in Bad Nauheim. Er fliegt zurück in die Heimat und kehrt nie zurück. Doch in den Herzen der Stadtbewohner erinnern eine Elvis-Stele, ein Elvis-Platz und sogar ein "walk of fame" täglich an den berühmten Besucher. Beim European Elvis Festival lassen die Einwohner den King in seinem "European home" alljährlich wieder auferstehen.