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EM-Qualifikation: Schützenfest und WM-Revanche

6. September 2006

Am dritten Spieltag der EM-Qualifikation zeigte sich die deutsche Elf torhungrig. Gegen San Marino gewann das DFB-Team mit 13:0. In Paris glückte Frankreich die Revanche für das verlorene WM-Finale gegen Italien.

Keiner jubelte öfter: Bayern-Stürmer Lukas Podolski traf gleich vier Mal ins TorBild: AP

San Marino - Deutschland

Mit dem höchsten Auswärtssieg in der 106-jährigen Verbandsgeschichte hat die deutsche Nationalmannschaft am Mittwoch (6.9.) ihre Pflichtaufgabe beim Fußball-Zwerg San Marino souverän gemeistert und die Tabellenspitze in der EM-Qualifikations-Gruppe D übernommen.

Lukas Podolski und Co. kamen beim Weltranglisten-191. zu einem 13:0 (6:0)-Kantersieg. Nach dem 1:0-Auftakterfolg gegen Irland weist die Auswahl des deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf dem Weg zur Endrunde nach Österreich und der Schweiz die Optimalausbeute von sechs Punkten aus zwei Spielen vor.

Hatte wenig Mühe mit seinen Gegnern: Kapitän Michael BallackBild: AP

Im dritten Länderspiel unter Bundestrainer Joachim Löw war es der erwartete Spaziergang der deutschen Elf. Der WM-Dritte war der Mannschaft San Marinos, die ausschließlich aus Amateuren besteht, in allen Belangen überlegen. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Tor von Student Aldo Simoncini, dessen Team in 79 Länderspielen zuvor nur einmal gewann.

Poldi trifft viermal

Viermal Lukas Podolski (12., 43., 64. und 71.), je zweimal Miroslav Klose (30. und 45.+1), Bastian Schweinsteiger (29. und 47. ) und Thomas Hitzlsperger (66. und 73.), Ballack (35.), Manuel Friedrich (87.) und Bernd Schneider (90., Handelfmeter) machten im Stadio Olimpico vor 5019 Zuschauern, darunter 4500 deutschen Fans, mit ihren Toren den höchsten deutschen Auswärtssieg perfekt. Bis dato tauchte der 9:1-Erfolg am 11. März 1934 in Luxemburg in den Rekordbüchern des deutschen Fußball-Bundes auf.

Klose verbesserte sich durch seine Länderspiel-Tore Nummer 32 und 33 auf den neunten Platz in der ewigen DFB-Torjägerliste und zog mit Fritz Walter gleich, Ballack ist mit 32 Treffern nun Elfter.

Der deutsche Schlussmann Jens Lehmann sowie die beiden Innenverteidiger Manuel und Arne Friedrich waren an diesem Abend nahezu beschäftigungslos. Ein "Schüsschen" in der 37. Minute durch Manuel Marani stellte den Arbeitsnachweis der Offensivabteilung des Außenseiters dar.


So haben sie gespielt:

San Marino: Aldo Simoncini/San Marino Calcio (20 Jahre/2 Länderspiele) - Valentini/Sporting Novafeltria (24/19), Della Valle/Marignano Calcio (24/14), Albani/Saludecio Calcio (25/22), Bacciocchi/SP Domagnano (29/34), Palazzi/US Castelnuovo (19/4) - Manuel Marani/AC Dozzese (22/4) ab der 76. Masi/US Vigor Poggibonsi (21/3), Domeniconi/ASD Real Misano (22/12) ab der 46. Bonini/AC Dozzese (19/2), Vannucci/AC Libertas (29/35) ab der 68. David Simoncini/Valleverde Riccione (20/2), Michele Marani/SS Pennarossa (23/21) - Selva/SPAL Ferrara (30/31). - Trainer: Mazza

Deutschland: Lehmann/FC Arsenal (36/41) - Lahm/Bayern München (22/28), Manuel Friedrich/FSV Mainz 05 (26/3), Arne Friedrich/Hertha BSC Berlin (27/45), Jansen/Borussia Mönchengladbach (20/11) - Schneider/Bayer Leverkusen (32/74), Ballack/FC Chelsea (29/72) ab der 46. Odonkor/Betis Sevilla (22/7), Frings/Werder Bremen (29/61) ab der 62. Hitzlsperger/VfB Stuttgart (24/18), Schweinsteiger/Bayern München (22/38) - Klose/Werder Bremen (28/65) ab der 46. Asamoah/Schalke 04 (27/43), Podolski/Bayern München (21/35). - Trainer: Löw

Schiedsrichter: Selcuk Dereli (Türkei)

Tore: 0:1 Podolski (12.), 0:2 Schweinsteiger (29.), 0:3 Klose (30.), 0:4 Ballack (35.), 0:5 Podolski (43.), 0:6 Klose (45.+1), 0: 7 Schweinsteiger (47.), 0:8 Podolski (64.), 0:9 Hitzlsperger (66.), 0:10 Podolski (71.), 0:11 Hitzlsperger (73.), 0:12 Manuel Friedrich (87.), 0:13 Schneider (90., Handelfmeter)

Zuschauer: 5019 (ausverkauft)

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karten: keine

Gelbe Karten: Palazzi, Michele Marani - Odonkor


Frankreich - Italien

Frankreich hat 59 Tage nach dem verlorenen WM-Finale gegen Italien eindrucksvoll Revanche genommen und den Weltmeister in eine Krise gestürzt. Bei der mit Spannung erwarteten Neuauflage des Endspiels von Berlin gewann die Equipe Tricolore im ausverkauften Pariser Stade de France 3:1 (2:1) und genoss in der EM-Qualifikation ein wenig Genugtuung nach dem Elfmeterdrama im Olympiastadion.

Wo ist der Ball? Frankreichs Forent Malouda (links) und sein italienischer Gegenspieler Gianluca Zambrotta auf der SucheBild: AP

Vier Tage nach dem 3:0 in Georgien legten die Franzosen einen wahren Blitzstart hin. Bereits nach 17 Minuten stand es durch Tore von Sidney Govou und Stürmerstar Thierry Henry 2:0. Nur drei Minuten später brachte Alberto Gilardino die Squadra Azzurra mit seinem Tor ins Spiel zurück, aber Govous zweiter Treffer brachte zehn Minuten nach der Pause die Entscheidung. Der WM-Champion Italien steht nun am 7. Oktober im Heimspiel gegen die Ukraine gewaltig unter Druck. (ms)

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