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EM-Titel für Boll und Damendoppel

23. September 2018

Und zum Abschluss noch eine Goldmedaille. Tischtennis-Methusalem Timo Boll sichert sich in Alicante den Titel und verhilft Deutschlands Auswahl zur besten EM-Bilanz der Geschichte. Zuvor hatten schon die Damen geglänzt.

Tischtennis EM | Timo Boll, Europameister
Bild: picture-alliance/dpa/Abel F. Ros

Rekordchampion Timo Boll ist zum siebten Mal Tischtennis-Europameister im Einzel. Im Finale von Alicante besiegte der 37 Jahre alte Weltranglistenvierte den Rumänen Ovidiu Ionescu vom Bundesligisten Post SV Mühlhausen 4:1 (6:11, 11:7, 11:9, 11:6, 11:5). Damit trat Boll, der sich im Halbfinale gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Patrick Franziska mit 4:3 durchgesetzt hatte, sechs Jahre nach seinem bis dato letzten EM-Einzeltitel die Nachfolge des Franzosen Emmanuel Lebesson an.

Bolls insgesamt 18. EM-Titel bescherte dem Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) eine Rekordbilanz in der 60-jährigen EM-Geschichte von erstmals drei Goldmedaillen in den fünf Einzelwettbewerben. Vor Bolls Sieg über Ionescu hatten das Mixed Ruwen Filus/Han Ying und das Damen-Doppel Kristin Lang/Nina Mittelham gewonnen. Mit zusätzlich vier Bronzemedaillen kehrt der DTTB als Gewinner der Nationenwertung aus Spanien zurück.

"Alter schützt offenbar vor Titeln nicht", scherzte Boll nach der Siegerehrung. Zum achten Mal nacheinander seit seinem Achtelfinal-K.o. 2005 in Aarhus holte er bei einem EM-Einzelturnier eine Medaille, doch die Rückkehr auf den EM-Thron sechs Jahre nach seinem zuvor letzten Erfolg überraschte den Düsseldorfer selbst: "Ich hätte nach den Schwierigkeiten in der Vorbereitung nicht damit gerechnet."

Nummer eins in Europa

"Wir haben der EM unseren Stempel aufgedrückt", sagte DTTB-Sportdirektor Richard Prause zum Gesamtergebnis. Mit Hinweis auf insgesamt neun Achtelfinalplätze und sechs Viertelfinalteilnahmen im Einzel fügte der Ex-Nationalspieler hinzu: "Wir haben in allen Wettbewerben Medaillen und Titel geholt außer im Damen-Einzel, wo aber im Viertelfinale auch drei Chancen da waren. Ich sehe ich uns als Nummer eins in Europa gefestigt."

Freude bei den Europameisterinnen Nina Mittelham (l.) und Kristin LangBild: picture-alliance/dpa/Abel F. Ros

Geradezu zementiert scheint Bolls Platz an Europas Spitze. Der Linkshänder, der 1998 in Eindhoven als 17-Jähriger bei seinem EM-Einstand sensationell Schwedens Weltmeister-Idol Jan-Ove Waldner als EM-Champion gestürzt hatte, wollte seinen Pessimismus im EM-Vorfeld ("Ich bin meilenweit von meiner Bestform entfernt") rückblickend nicht als Tiefstapelei verstanden wissen. "Ich schätze mich immer recht realistisch ein, und ich hatte zuerst ja auch Probleme genug", sagte Boll.

Wenige Stunden vor Bolls Triumph hatte das Damen-Doppel Kristin Lang/Nina Mittelham den Titel gewonnen. Im Finale besiegten Titelverteidigerin Lang und ihre neue Partnerin die österreichische Europaranglistenerste Sofia Polcanova und die Russin Jana Noskowa 4:3. Für Lang bedeutete der Erfolg die vierte EM-Medaille im Doppel mit der vierten Partnerin. Vor Alicante hatte die 33-Jährige 2009 mit Zhenqi Barthel und 2012 mit Wu Jiaduo Bronze sowie 2016 mit Sabine Winter Gold gewonnen. Mittelham holte durch den Titel ihr erstes Edelmetall in einer Einzelkonkurrenz.

to/sw (sid, dpa)

 

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