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Wut über Troika: Athen steht still

6. November 2013

In Südeuropa wächst der Unmut über das Spardiktat der Troika. Für die Griechen ist der Besuch der internationalen Geldgeber Anlass für neue Streiks. Auch das EU-Parlament verlangt nun Rechenschaft von den Kontrolleuren.

In vielen Teilen Südeuropas (wie hier in Slowenien) wird gegen die Sparmaßnahmen der Geldgeber-Troika protestiert. (Foto: REUTERS/Srdjan Zivulovic)
Bild: Reuters

Aus Protest gegen den rigiden Sparkurs und die hohe Arbeitslosigkeit haben in Griechenland wieder umfangreiche Streiks begonnen. Anlass war ein Kontrollbesuch der internationalen Geldgeber-Troika (Vertreter der Europäischen Kommission, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Zentralbank), um die Freigabe weiterer Finanzhilfen zu prüfen.

Staatsbedienstete, Lehrer, Eisenbahner, Busfahrer und Krankenhausärzte legten für mehrere Stunden ihre Arbeit nieder. In der Küstenschifffahrt und an Flughäfen wurde ebenfalls gestreikt, zahlreiche Museen blieben geschlossen. Dem Aufruf zum Generalstreik waren nicht alle gefolgt – Supermärkte, Hotels, Taxi- und U-Bahnfahrer beteiligten sich nicht. Dennoch legten die Proteste und Demonstrationen weite Teile des Landes lahm.

Kontrolle der Kontrolleure

Vor allem junge Griechen leiden unter der Wirtschaftkrise: Zwei Drittel der Menschen unter 24 Jahren sind arbeitslos. Insbesondere auch dieses Desaster hat auch im Europäischen Parlament Zweifel an den Kontrolleuren der Troika und ihrer Legitimation genährt. Mehrere Abgeordnete werfen den Experten vor, die Euro-Krisenländer durch die strikten Sparmaßnahmen noch weiter in die Rezession zu treiben und soziale Not mitzuverursachen.

Vertreter der Europäischen Zentralbank widersprachen. In den kommenden Monaten wird der Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments einen Untersuchungsbericht über die Troika anfertigen.

ch/sc (dpa, afp, ap)

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