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Emre Can holt Fußballbotschafter-Preis

Joscha Weber11. Mai 2016

Rückenwind für Emre Can: Kurz vor der EM in Frankreich erhält der Nationalspieler den Publikumspreis des Deutschen Fußball Botschafters. Der Hauptpreis geht an einen Handlungsreisenden des Fußballs.

Emre Can jubelt im Trikot des FC Liverpool (Foto: picture-alliance/dpa/P. Powell)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Powell

Emre Can holt ersten Titel in England

03:24

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Ein Preis zur richtigen Zeit: Emre Can steht vor dem Durchbruch zur Weltspitze, kämpft mit dem FC Liverpool um den Titel in der Europa League und will sich bei der EURO 2016 in Frankreich international einen Namen machen. Da kann ein bisschen Rückenwind sicher nicht schaden: "Es ist mir eine große Ehre, den Publikums-Preis Deutscher Fußball Botschafter zu bekommen", sagte Emre Can in einer Videobotschaft an die geladenen Gäste im Auswärtigen Amt in Berlin. "Klar, ich arbeite jeden Tag hart dafür und gebe alles im Spiel und im Training, deswegen kann ich nur 'Danke' sagen."

"Große Fußballer haben diesen Preis schon bekommen"

Der erst 22-Jährige Mittelfeldspieler ist türkischer Herkunft, spielt aber für Deutschland und kommt bereits auf fünf Länderspiele. Nationaltrainer Joachim Löw und Vereinstrainer Jürgen Klopp schätzen seine gute Spielübersicht und seine erstaunliche Reife auf dem Platz.

Als Botschafter des deutschen Fußballs im Ausland hat er sich auch bei den Fans einen Namen gemacht und reiht sich ein in eine Liste hochkarätiger Preisträger: Dass vor ihm Sami Khedira, André Schürrle und Mesut Özil den Preis gewonnen haben ist für Can "schon eine große Ehre und es macht mich auch stolz. Große Fußballer mit großen Namen haben diesen Preis schon bekommen und jetzt dazuzukommen ist schon etwas Schönes".

Den Award des Publikumspreises Deutscher Fußball Botschafter 2016 bekam Can allerdings nicht von den Außenministern Deutschlands und Frankreichs Frank-Walter Steinmeier und Jean-Marc Ayrault in Berlin überreicht, sondern in Liverpool. Das anstehende Europa-League-Finale gegen den Titelverteidiger FC Sevilla machten eine Reise Cans in die deutsche Hauptstadt unmöglich.

Preisübergabe in Liverpool: Wegen des anstehenden Europa-League-Finals konnte Can nicht nach Berlin reisenBild: DW/M. Frickel

Gernot Rohr: In Europa und Afrika zuhause

Derweil freute sich der Gewinner des Hauptpreises in Berlin über die Auszeichnung: Gernot Rohr ist Deutscher Fußball Botschafter 2016. Der 62-jährige Trainer wurde für seine fast vierzigjährige Auslandstätigkeit im Fußball, bei der er neben seiner Wahlheimat Frankreich auch viele Jahre in Afrika wirkte, ausgezeichnet. "Ich lebe als Deutscher in Frankreich und fühle mich als Europäer. Der Award macht mich stolz und die Übergabe durch meinen ehemaligen Teamkollegen Dieter Müller hat mich besonders gefreut", sagte Rohr in Berlin.

1953 in Mannheim geboren, machte Rohr in jungen Jahren Karriere als Fußballer. Der Verteidiger, dessen Profikarriere in Deutschland beim FC Bayern München begann, war bekannt für seinen Kampfgeist und seine Laufbereitschaft. Und er holte auch Titel: Drei Mal die französische Meisterschaft, zwei Mal die Deutsche. Als Trainer zog er 1996 mit Girondins Bordeaux ins UEFA-Cup-Finale ein. Nach weiteren Stationen in Frankreich, Österreich, Deutschland und der Schweiz folgten Engagements in Afrika: unter anderem als Nationaltrainer von Gabun, Niger und zuletzt Burkina Faso. Dort erklärte Rohr im Dezember 2015 seinen Rücktritt. Grund dafür war die "schwierige politische Lage".

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Schnellinger erhält Ehrenpreis

Ebenfalls für sein sportliches und gesellschaftliches Engagement im Ausland ausgezeichnet wurde der ehemalige Weltklasseverteidiger Karl-Heinz Schnellinger, der den Ehrenpreis erhielt. Laudatoren waren der frühere EM-Torschützenkönig Dieter Müller, Deutschlands Ehrenspielführer Uwe Seeler sowie der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg. Der Preis Deutscher Fußball Botschafter wurde 2012 von Roland Bischof gegründet, der damit deutsche Trainer und Trainerinnen sowie Spieler und Spielerinnen würdigen möchte, die durch Ihr Auftreten auf und neben dem Platz "zum positiven Bild von Deutschland in der Welt beitragen".

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