Großer Applaus für den großen Star: Nach zwei Jahrzehnten voller Hauptrollen bekommt Leonardo seinen ersten Academy Award - als bester Hauptdarsteller in "The Revenant". Bester Film wird das Missbrauchsdrama "Spotlight".
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Die Oscarverleihung 2016 im Überblick
Leonardo DiCaprio bekommt endlich seinen ersten Oscar und "Mad Max" räumt ab. "Spotlight" ist der beste Film des Jahres. Moderator Chris Rock ließ die #OscarsSoWhite-Kontroverse wieder aufkochen. Eine Zusammenfassung.
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Da ist das Ding!
Endlich hat er ihn: Leonardo DiCaprio wurde nach sechs Nominierungen als bester Hauptdarsteller mit dem Oscar ausgezeichnet. Er verkörpert im Western "The Revenant" den Trapper Hugh Glass. Seine Dankesrede nutzte DiCaprio für eine politische Botschaft und warnte vor dem Klimawandel: "Er ist unsere größte Bedrohung. Lasst uns diesen Planeten nicht als selbstverständlich ansehen."
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Im ersten Anlauf
"Room" feiert in Deutschland erst noch Premiere. Für das klaustrophobische Entführungsdrama wurde die 26-jährige Brie Larson als beste Hauptdarstellerin geehrt. Der Film war für vier Academy Awards nominiert. Für Brie Larson ist es der erste Oscar und auch die erste Nominierung, zuvor erhielt sie bereits den Golden Globe und den British A cademy Film Award – ebenfalls für "Room".
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Scheinwerferlicht an!
Die Überraschung des Abends: Im Rennen um den Oscar für den besten Film setzte sich das Drama "Spotlight" durch – gegen den Spitzenfavoriten "The Revenant". Die (wahre) Geschichte um ein Journalistenteam in Boston, das den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche aufdeckt, wurde außerdem für das beste Originaldrehbuch geehrt.
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Gesamtsieger des Abends
Die Neuauflage des Action-Klassikers "Mad Max" holte gleich sechs Oscars nach Hause. Neben dem besten Tonschnitt, der besten Tonmischung, Make-Up/Frisur, Kostüm- und Produktionsdesign erhielt "Mad Max: Fury Road" den begehrten Filmpreis in der Kategorie "Bester Schnitt". So viele Academy Awards konnte dieses Jahr kein anderer Film einfahren.
"The Revenant" war zwar zwölf Mal nominiert, erhielt jedoch "nur" drei Oscars: Neben DiCaprios Oscar als bester Haupdarsteller sprang für Regisseur Alejandro González Iñárritu (r.) auch einer heraus. Auch die Kameraarbeit von Emmanuel Lubezki im Film wurde mit einer goldene Statuette geehrt. Für den Kameramann ist es der dritte Oscar in Folge. Iñárritu erhielt gestern seinen vierten Academy Award.
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Spion wider Willen
Für seine Rolle als sowjetischer Spion in Steven Spielbergs "Bridge of Spies" bekam der britisch-amerikanische Schauspieler Mark Rylance die Trophäe in der Kategorie "Bester Nebendarsteller". Ansonsten ging der zu großen Teilen in Deutschland gedrehte Spionagethriller trotz weiterer fünf Nominierungen leer aus.
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Irgendwann ist immer das erste Mal
Die 27-jährige Schwedin Alicia Vikander durfte sich über ihren ersten Oscar freuen: Geehrt wurde sie als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in dem Transsexuellendrama "The Danish Girl". Ihr Filmpartner Eddie Redmayne, der im letzten Jahr für seine Darstellung des Stephen Hawking ausgezeichnet wurde, ging dieses Mal leer aus.
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#OscarsSoWhite
Die Debatte, der Oscar sei ein "Preis der Weißen", schwebte im Vorfeld düster über der Preisverleihung. In der Show teilte Moderator Chris Rock (in einer weißen Smoking-Jacke!) pointenreich aus: "Klar, verdammt, ist Hollywood rassistisch!". Der Komiker fragte aber auch bissig: "Warum protestieren wir erst jetzt? Warum bei diesen Oscars?"
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Leider nur animiert
Das intelligente Science-Fiction Drama "Ex Machina" erhielt den Preis für die besten Spezialeffekte. Die frischgebackene Oscar-Preisträgerin Alicia Vikander spielt im Film den weiblichen Androiden Ava und liefert sich ein geistiges Duell mit ihrem Schöpfer. Der Film wurde ebenfalls für das beste Originaldrehbuch nominiert, doch dieser Oscar ging an "Spotlight".
Bild: picture-alliance/AP Photo/A24 Films
Amy
Der 2011 verstorbenen Soulsängerin Amy Winehouse widmete der britische Regisseur Asif Kapadia seine zweistündige Dokumentaion "Amy". Der musikgewaltige Film ist in Großbritannien einer der erfolgreichsten Dokumentarfilme aller Zeiten. Der Streifen über die tragische Karriere des mit 27 Jahren verstorbenen Stars wurde als bester Dokumentarfilm mit einem Oscar ausgezeichnet.
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Wechselbad der Gefühle
In der Kategorie "Bester Animationsfilm" hat der kommerziell erfolgreichste Film unter den Nominierten abgeräumt: "Alles steht Kopf". Der Publikums-Hit von Pixar erzählt auf kindgerechte Weise davon, wie die eigenen Gefühle manchmal verrückt spielen können. Dafür wurde er bereits mit einem Golden Globe als bester Animationsfilm ausgezeichnet.
Bild: Pixar
Brite auf Höhenflug
Der 23-jährige Sänger Sam Smith feiert einen Erfolg nach dem nächsten: "Writing's On the Wall", der offizielle Titelsong vom Bond-Streifen "Spectre", ist der beste Filmsong des Jahres. Sam Smith selbst und sein britischer Kollege Jimmy Napes sind für Musik und Text verantwortlich. Ersterer performte "Writing's On the Wall" bei der Oscar-Nacht live.
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Endlich gewonnen
Der italienische Komponist Ennio Morricone ist mit 87 Jahren ein echter Veteran. 2007 erhielt er bereits einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Nun verlieh ihm die Akademie den Preis für die beste Filmmusik zu Quentin Tarantinos "The Hateful 8". Sein Komponisten-Kollege John Williams, verantwortlich für die Filmmusik von "Star Wars", ging dagegen leer aus.
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"Spotlight" wurde mit dem wichtigsten Preis der diesjährigen Oscarverleihung ausgezeichnet - als bester Film. Die Oscar-Statue für das beste Drehbuch kann Regisseur Tom McCarthy mit nach Hause nehmen. Gemeinsam mit Autor Josh Singer hat er das hochbrisante Drehbuch für den Film "Spotlight" verfasst.
Nominiert war das Drama in sechs Kategorien: bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch, bester Schnitt, sowie Rachel McAdams und Mark Ruffalo als beste Nebendarsteller. Es basiert auf realen Ereignissen und ist auch ein filmisches Lehrstück für politisch engagierten, investigativen Journalismus.
Im Jahr 2001 hatten Reporter der Zeitung "The Boston Globe", eine der renommiertesten Tageszeitungen der USA, einen Sumpf aus Missbrauch, Vertuschung und Einschüchterung der Opfer innerhalb der katholischen Kirche aufgedeckt. Regisseur McCarthy zeigt in seinem Film, wie die Journalisten versuchen, Licht in das undurchdringliche Dickicht aus Schweigen, Verdrängung und Lügen zu schlagen – ein Stück amerikanische Pressegeschichte, das hier mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde.
Als bester Hauptdarsteller wird Hollywoodstar Leonardo DiCaprio in diesem Jahr endlich mit einen Oscar geehrt. Fünfmal war er in seiner Karriere bereits nominiert, jedes Mal hatte er bisher das Nachsehen. Um so größer die Freude auch bei Schauspielerkollegen und Fachpublikum im ausverkauften Dolby Theatre, als er seinen goldglänzenden Oscar entgegennehmen konnte.
Seine Dankesrede nutze DiCaprio für eine politische Botschaft: Das radikale Westerndrama "The Revenant" sei auch ein Film "über die Beziehung des Menschen zur Natur" und gegen "eine Politik der Gier des großen Geldes", sagte er mit Nachdruck vor den geladenen Gästen der Oscar-Gala.
Den Oscar für die beste weibliche Hauptrolle sicherte sich die US-Schauspielerin Brie Larson für ihre Leistung in dem Thriller "Raum" ("Room"). Larson spielt dort eine Mutter, die mit ihrem kleinen Sohn von einem Mann gefangen gehalten wird.
Der begehrte Oscar für die beste Kamera geht, wie von vielen Filmkritikern erwartet, an den Hollywoodfilm "The Revenant" des mexikanischen Regisseurs Alejandro González Iñárritu, der auch den Oscar für die beste Regie bekommt. Kameramann Emmanuel Lubezki wird zum dritten Mal in Folge für seine herausragende Kamera-Arbeit mit einem Oscar ausgezeichnet, Iñárritu zum zweiten Mal als Regisseur.
2014 bekam Lubezki die Trophäe auch schon für Iñárritus Kinofilm "Birdman." Für "The Revenant" drehte der versierte Kameramann neun Monate unter härtesten Witterungsbedingungen unter anderem in der kanadischen Wildnis - ausschließlich mit Naturlicht. Herausgekommen sind atemberaubende Landschaftsaufnahmen und äußerst realistische Actionszenen.
In Großbritannien ist er einer der erfolgreichsten Dokumentarfilme aller Zeiten. Jetzt hat die Dokumentation "Amy" über das Leben der 2011 verstorbenen Sängerin Amy Winehouse auch noch den Oscar als bester Dokumentarfilm bekommen. Große Freude bei Regisseur Asif Kapadia und Produzent James Gay-Rees, die hier ihre goldglänzende Trophäe in Händen halten.
Der Oscar in der Kategorie "Bestes adaptiertes Drehbuch" - nach einer literarischen Vorlage - geht an die Finanzsatire "The Big Short". Auch hier ist Regisseur Adam McKay gleichzeitig Drehbuchautor, zusammen mit Koautor Charles Randolph. Die Schwedin Alicia Vikander bekommt in diesem Jahr den Oscar als beste Nebendarstellerin. Die 27-Jährige wird für ihre Rolle in dem bewegenden Transsexuellen-Drama "The Danish Girl" ausgezeichnet.
Standing Ovations gab es für Komponistenlegende Ennio Morricone: Der 87-Jährige bekam den Oscar für die beste Filmmusik - für seine Komposition in dem Western "The Hateful 8" von Starregisseur Quentin Tarantino. Morricone war bei der Preisverleihung im Dolby Theatre in Los Angeles sichtlich bewegt. Er war in der Vergangenheit mehrfach für einen Oscar nominiert worden, hatte aber bislang nur einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk als Komponist bekommen.
Der britische Schauspieler Mark Rylance wurde für seine Rolle als russischer Spion in dem in Deutschland gedrehten Film "Bridge of Spies - Der Unterhändler" als bester Nebendarsteller mit einem Oscar geehrt. Er gilt als brillianter Bühnendarsteller und spielt in England große Theaterrollen, unter anderem den "Hamlet" im gleichnamigen Skakespeare-Drama.
Der Actionfilm "Mad Max: Fury Road" konnte 2016 gleich sechs Oscarstatuen abräumen: für den besten Schnitt, für den besten Tonschnitt, für die beste Tonmischung, das beste Kostüm- und Produktionsdesign, für das beste Make-Up und die besten Frisuren.