Energiewende soll Hochtief aus der Verlustzone holen
29. Februar 2012Hohe Abschreibungen bei der australischen Tochter Leighton und lukrative Abfindungspakete für ausscheidende Vorstände haben den Baukonzern Hochtief in die Verlustzone gedrückt. Das Jahr 2011 schloss Hochtief mit einem Verlust vor Steuern von 127 Millionen Euro ab - nach einem Gewinn von 756,6 Millionen Euro im Jahr 2010. Unter dem Strich stand ein Minus von 160 Millionen Euro. Erstmals seit mindesten fünf Jahren erhalten die Hochtief-Aktionäre keine Dividende.
Ehrgeizige Pläne
Konzernchef Frank Stieler setzt nun auf Planung und Bau von Windparks und neuen Stromleitungen, die in der Bundesrepublik benötigt werden, um aus der Atomkraft auszusteigen. "So wollen wir in den kommenden fünf Jahren bei der Leistung im Energiesektor um 40 Prozent und im Bereich der Verkehrsinfrastruktur um 30 Prozent wachsen", versprach er in Düsseldorf.
Stieler hatte jüngst ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Finanzinvestor Ventizz aus der Taufe gehoben, das Windparks in der Nordsee realisieren soll. Stieler will auch vom dringend benötigten Bau neuer Stromleitungen profitieren, mit denen der auf hoher See gewonnene Strom auch zu den Verbrauchern in Süddeutschland geleitet werden soll. Dazu hat er ein Bündnis mit der auf den Leitungsbau spezialisierten ACS-Tochter Cobra geschmiedet. Hochtief verfolge zudem Pläne, auch in den US-Markt für regenerative Energien einzusteigen. Der Konzern gehört mehrheitlich zum spanischen Baukonzern ACS.
Da die Auftragsbücher gut gefüllt sind, erwartet Hochtief für 2012 die Rückkehr in die Gewinnzone.
zhd/hb (rtr, dpa)