Der traditionelle "Engelsflug" am Sonntag ist einer der Höhepunkte des venezianischen Karnevals. Tausende Menschen mit Masken und Kostümen beobachteten das Schauspiel.
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Der "Engel" flog an einem 80 Meter langen Stahlseil vom 97 Meter hohen Campanile des Markusdoms auf den Markusplatz herab. Der Auftritt der 19-jährigen Studentin Elisa Constantini, die während des "Flugs" Konfetti über den Köpfen der rund 20.000 Zuschauer verstreute, begeisterte die Menge. "Das war ein unglaublicher Engelsflug", sagte die Venezianerin Francesca, die nach eigenen Angaben seit 1990 jedes Jahr beim Karneval mitfeiert.
Der Karneval von Venedig lockt in einer ansonsten eher ruhigen Saison jedes Jahr zehntausende Touristen in die norditalienische Stadt. Die Tradition reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück: Der Karneval soll im Jahr 1162 in der Folge eines militärischen Sieges gegründet worden sein. In den 1980er Jahren wurde die jahrzehntelang vernachlässigte Tradition von der Stadtverwaltung wieder zum Leben erweckt.
is/ks (afp)
Perücken, Masken und Kostüme - Karneval in Venedig
Noch bis 21. Februar findet der berühmte venezianische Karneval statt, endlich wieder ohne Corona-Einschränkungen. Besucher und Besucherinnen erwartet ein volles Programm mit spektakulären Kostümen, Shows und Bällen.
Bild: Yasmina Barbet/MaxPPP/picture alliance/dpa
Feiern auf allen Kanälen
Das Spektakel beginnt traditionell mit der Fahrt geschmückter Boote auf den Kanälen der Stadt. An den folgenden Tagen gibt es überall in den Gassen, auf Plätzen und Brücken Straßenkunst und Musik. Aus aller Welt strömen hunderttausende Gäste zum Karneval in die Lagunenstadt.
Bild: Matteo Chinellato/IPA/IMAGO
Laufsteg an der Lagune
Venezianische Masken sind inspiriert von der "Commedia dell' Arte", einer Theaterrichtung, die in Italien im 16. Jahrhundert beliebt wurde. Colombina heißt die Nase und Stirn bedeckende Augenmaske. Nur zu gern posieren die kostümierten Schönen vor den Kameras der Touristen.
Bild: Andrea Merola/picture alliance/dpa
Spiel mit den Augen
Besucher und Besucherinnen haben in Venedig eine große Auswahl für ihre Verkleidung an den Karnevalstagen. Dabei sind die Stabmasken preisgünstiger als die handgearbeitete Vollmasken. Zudem erlauben es die Stabmasken, ganz nach Belieben das Gesicht zu verhüllen oder offen zu zeigen.
Bild: David Ebener/picture-alliance
Im Ballrausch
Die Ursprünge des Festes "Carnevale di Venezia" sollen bis ins 12. Jahrhundert zurück gehen. In den Adelspalästen wurden rauschende Feste veranstaltet. Die Ballbesucher übertrumpften sich gegenseitig mit immer aufwendigeren Kostümen. Zu den exklusivsten Vergnügen heute gehört der Ballo Tiepolo im Palazzo Pisani Moretta oder ein Opernbesuch im Teatro La Fenice.
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Perückenpflicht
Die meisten Venezianer schneidern und basteln ihre auffälligen, an historischen Vorbildern orientierten Kostüme auch heute noch selbst. Blickfänger sind vor allem die pompösen Kleider aus der Epoche des Barock. Dazu gehört der typisch weiße Kopfputz.
Bild: Andrea Merola/picture alliance/dpa
Mit fremden Federn geschmückt
Zur Zeit des Rokoko waren venezianische Masken mit Federschmuck als Statussymbol sehr gefragt. Echte Federn sind fächerförmig gesteckt, verhüllen zusätzlich zur Maske die Stirn und lassen die Tragenden größer erscheinen. Derart geschmückt flanieren jetzt wieder zahlreiche Kostümierte majestätisch über den Markusplatz.
Bild: Andrea Merola/picture alliance/dpa
Masken mit Geschichte
Auch die "Medico della peste" ist eine der traditionellen Masken. Sie geht zurück auf das Mittelalter, als die Pest in Europa wütete. Um sich zu schützen, hüllten sich die Pestärzte in lange Ledergewänder, trugen Handschuhe, Krempenhut sowie eine Maske mit Glasaugen und langem Schnabel. Rechts im Bild ist die Maske "Bauta" zu sehen, die u.a. der große Verführer Casanova getragen haben soll.
Bild: Andrea Merola/picture alliance/dpa
Auf Casanovas Spuren
Der italienische Filmregisseur Federico Fellini machte 1976 mit seinem Film über den Frauenhelden Casanova den Karneval von Venedig wieder zu einem international beachteten Event. Zu Casanovas Lebzeiten im 18. Jahrhundert wurde der Karneval im Schutz der Anonymität besonders wild gefeiert.
Bild: Andrea Merola/picture alliance/dpa
Engelsflug
Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der "Flug des Engels". Dabei schwebt eine junge Frau nur von einem Stahlseil gesichert vom berühmten Campanile, dem Glockenturm des Markusdoms, auf die Piazza. In diesem Jahr allerdings fällt der "Volo dell'Angelo" aus. Grund dafür sind die vielen Baustellen auf dem Markusplatz.