1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

England enttäuscht gegen Schottland

18. Juni 2021

Im "Battle of Britain" bei der EURO 2020 enttäuscht England gegen aufopferungsvoll kämpfende Schotten. Schweden feiert gegen harmlose Slowaken den ersten Sieg. Kroatien wendet gegen Tschechien eine Niederlage ab.

England London | UEFA Euro 2020 | England v Schottland
Bild: Carl Recine/REUTERS

Kurz bevor der Anpfiff zum 115. "Battle of Britain" ertönte, knieten die Spieler Englands, die Spieler Schottlands und des Schiedsrichterteams um den Spanier Antonio Mateu Lahoz nieder, um ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen. Damit war es dann aber auch genug mit der Harmonie bei dem ältesten Länderkampf im Fußball, der dieses Mal in der EM-Gruppe D im altehrwürdigen Wembley-Stadion ausgetragen wurde. Auch wenn das 0:0 etwas anderes auszusagen scheint.

Es ging von Beginn an zur Sache. Die Zweikämpfe waren intensiv, beide Mannschaften schenkten sich nichts. Die Schotten machten ihre spielerischen Defizite mit viel Laufarbeit und noch mehr Einsatz wett. Die Engländer ließen sich vom Engagement der Schotten beeindrucken, kamen in der ersten Hälfte nur zu einer großen Tormöglichkeit. John Stones köpfte nach elf Minuten den Ball nach einem Eckstoß gegen den Torpfosten der "Bravehearts". Aber auch Stephen O'Donnell hätte Schottland kurz vor der Pause in Führung schießen können, er scheiterte aber an England-Torhüter Jordan Pickford. 

In der zweiten Hälfte gelang es den Schotten dann, so gut wie jedes Tempo aus dem Spiel der Engländer zu nehmen. Die einzige gute Tormöglichkeit hatten dann auch die Schotten, aber Che Adams drosch den Ball aus sieben Metern Entfernung in die regnerischen Wolken Londons. Favorit England spielte kopflos und zeigte eine enttäuschende Leistung, für die Schotten war es ein nahezu perfekter Abend. Damit haben am letzten Spieltag noch alle vier Teams dieser Gruppe die Chance, die nächste Runde zu erreichen.  

Kroatien enttäuscht erneut

Tschechiens Axel Kral wird von Kroatiens Luca Modric verfolgtBild: Stu Forster/Getty Images

Zweites Spiel, zweiter enttäuschender Auftritt von Vizeweltmeister Kroatien. Das Team von Trainer Zlatko Dalic rettet in Glasgow gegen Tschechien am Ende mit einem 1:1 (0:1) zumindest einen Punkt - und erhält sich in Grupp D weiter Chancen aufs Weiterkommen. Doch viel mehr positive Nachrichten aus kroatischer Sicht gibt es nicht zu vermelden. 

Turniertreffer Nr. 3: Tschechiens Stürmer Patrik Schick (l.) erzielte das 1:0Bild: PAUL ELLIS/POOL/AFP/Getty Images

Wie schon gegen England kam das Team um Mittelfeld-Star Luka Modric auch gegen die Tschechen - die zum Auftakt Schottland schlagen konnten - nicht richtig in die Partie. Spielerische Impulse? Mangelware. Das in die Jahre gekommenen kroatische Team reagierte im Hampden Park in Glasgow mehr, anstatt zu agieren. Das nutzten die Tschechen aus. Nach einem Foul von Dejan Lovren an Patrik Schick entschied Carlos del Cerro Grande auf Elfmeter, den der Gefoulte selbst verwandelte - der dritte Turniertreffer für den Tschechen in Diensten von Bayer Leverkusen (37. Minute). 

Persisic trifft zum Ausgleich 

Die Halbzeitansprache von Dalic und Umstellungen aber fruchteten bei den Kroaten, die im zweiten Durchgang eine bessere Körpersprache und mehr Elan an den Tag legten. Das machte sich sofort bezahlt: Mit einem schnell ausgeführten Freistoß schickte der Hoffenheimer Andrej Kramaric auf der linken Seite Perisic steil, der an den überrumpelten Tschechen vorbei in den Strafraum dribbelte und ins lange Eck traf (47.). Zwar hatten die Kroaten in der Folge einige gute Aktionen, aber die ganz großen Torchancen kamen nicht mehr zustande. Tschechien agierte gegen Spielende abwartend, kam aber auch nicht zu nennenswerten Kontermöglichkeiten, Das 1:1  war letztlich leistungsgerecht. 

Ivan Perisics (Mitte) Ausgleich in der 47. Minute blieb der einzige kroatische Treffer der Partie Bild: Stu Forster/REUTERS

Schwedische Minimalisten feiern Sieg 

Das war ein ganz laues Sommerlüftchen, das in Halbzeit eins durch das Stadion in St. Petersburg wehte: Schweden und die Slowakei neutralisierten sich nahezu vollständig - Torchancen? Lange Zeit völlige Fehlanzeige. Am Ende hatten die Schweden bei diesem Duell der Gruppe E aber die Nase vorn und gewannen mit 1:0. Emil Forsberg erzielte nach 77 Minuten das Tor des Tages. 

Forsberg trifft vom Punkt

Im zweiten Durchgang schalteten beide Teams bei fast tropischen Temperaturen einen Gang hoch und kamen zu Chancen. Erst parierte Schwedens Torhüter Robin Olsen mit einem Reflex einen Kopfball des Slowaken Juraj Kucka. Wenige Augenblicke später tat es ihm sein Gegenüber Martin Dubravka bei einem Kopfball von Bundesliga-Profi Ludwig Augustinsson gleich. 

Die Entscheidung: Emil Forsberg trifft per ElfmeterBild: Anton Vaganov/Pool/Getty Images

Doch in der 74. Minute unterlief Dubravka ein folgenschwerer Fehler, als er den von Alexander Isak in den Raum geschickten Robin Quiason im Strafraum von den Beinen holte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Emil Forsberg souverän. Es war Forsbergs zehnter Treffer im Nationaltrikot, der die Schweden auf die Siegerstraße brachte. 

Die Slowakei hatte anschließend nicht mehr viel zu bieten, Schweden die besseren Chancen. Es reichte für die Minimalisten aus Schweden zum ersten Sieg. "In der ersten Halbzeit standen wir zu tief, da war der Druck auf uns zu groß. Aber wir waren mental stark und wussten, dass wir sie schlagen können", sagte Siegtorschütze Forsberg nach dem Spiel. Nach dem 0:0 zum Auftakt gegen Spanien hat Schweden mit nur einem erzielten Treffer vier Punkte auf dem Konto und gute Chancen, das Achtelfinale zu erreichen.

dvo/jst

-------

Die Spiele in Zahlen:

Schweden - Slowakei 1:0 (0:0)
Tore: 1:0 Forsberg (77.)

Kroatien  - Tschechien 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Schick (Foulelfmeter, 37.), 1:1 Perisic (47.)

England - Schottland 0:0
Tore:
-