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Klimawandel: England geht das Wasser aus

12. August 2025

Es ist das trockenste erste Halbjahr seit 1976 und das hat Folgen: Großbritannien stuft die derzeit herrschende Wasserknappheit in England als "von nationaler Bedeutung" ein.

Niedrige Wasserstände geben den Blick auf das Bett des Howden Reservoir in Bamford frei
Betroffen: Howden Reservoir in Bamford Bild: Christopher Furlong/Getty Images

Großbritanniens Umweltbehörde (EA) schlägt Alarm: Fünf von 14 ihrer Einsatzregionen in England litten unter Dürre und sechs weitere seien von anhaltender Trockenheit betroffen. Die Wasservorräte seien erschöpft und die Lage würde die Ernte beeinträchtigen, hieß es.

Fünftwärmster Monat trotz Regen

Die Pegelstände der Wasserreservoirs in ganz England erreichten in den vergangenen Tagen nur 67,7 Prozent ihrer Kapazitäten. Der Durchschnittswert in der ersten Augustwoche liegt bei einer Füllmenge von 80,5 Prozent. Nach Angaben der EA haben zudem 49 Prozent der Flüsse einen niedrigeren Wasserstand als normalerweise. In Yorkshire im Norden Englands wurde bereits die Bewässerung von Gärten verboten.

Bewässerung in den Mooren von Ely bei CambridgeshireBild: Mark Fairhurst/Avalon/Photoshot/picture alliance

Trotz des unbeständigen Wetters im Juli, das vielerorts mit heftigen Regenfällen oder Schauern einherging, war er der fünftwärmste Monat auf der Insel seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch für die kommenden Tage ist warmes und trockenes Wetter angesagt.

Ernteeinbußen bei den Landwirten

Die für Dürre zuständige nationale Behörde, zu der Vertreter der Regierung, der Landwirtschaft und der Wasserversorgungsunternehmen gehören, ist zusammengekommen, um über die Lage zu beraten. "Wir rufen alle dazu auf, ihren Beitrag zu leisten und dazu beizutragen, den Druck auf unsere Wasserumwelt zu reduzieren", sagte Helen Wakeham, die bei der EA für den Bereich Wasser zuständig ist.

     

Die Vizepräsidentin der Nationalen Landwirtschaftsvereinigung, Rachel Hallos, ließ verlauten, es gebe "wachsende Besorgnis angesichts der kommenden Monate", weil die Landwirte mit "extrem trockenen Bedingungen" zu kämpfen hätten. Einige landwirtschaftliche Betriebe hätten bereits erhebliche Ernteeinbuße gemeldet, welche für die Betriebe finanziell verheerend seien und Auswirkungen auf die gesamte Ernte in Großbritannien haben könnten. 

Mehr Dürren durch den menschgemachten Klimawandel      

"Wir werden im nächsten Jahrzehnt mit einer zunehmenden Wasserknappheit konfrontiert sein", sagte die britische Wasserministerin Emma Hardy. Die Regierung plane den Bau neuer Stauseen, um die Versorgung sicherzustellen, fügte sie hinzu.     

Wissenschaftler warnen, dass durch den menschgemachten Klimawandel die Häufigkeit und die Intensität von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen weiter zunehmen wird.

pg/AR (afp, dpa)