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Entsetzen nach Anschlag in Kabul

18. Januar 2014

Schock im Nobelviertel: Auch scharfe Sicherheitsmaßnahmen haben Taliban-Kämpfer nicht gehindert, ein beliebtes Restaurant in Kabul zu stürmen und 21 Menschen zu töten. EU, UN und NATO verurteilten die Terrortat.

Afghanische Polizisten treffen am Ort des Anschlags in Kabul ein (Foto: afp/Getty Images)
Bild: Johannes Eisele/AFP/Getty Images

Afghanistan: Angst vor Terroranschlägen wächst

01:08

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Nach dem Selbstmordanschlag auf ein beliebtes Restaurant in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist die Zahl der Toten auf 21 gestiegen. Mindestens 13 der Opfer seien Ausländer, teilte die Polizei mit. Nach UN-Angaben wurden insgesamt vier Mitarbeiter der Vereinten Nationen getötet. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, bestätigte den Tod von Landesdirektor Wabel Abdallah. Der 60-jährige Libanese lebte seit 2008 in Afghanistan. "Das sind tragische Nachrichten und wir beim Fonds sind alle erschüttert darüber", sagte Lagarde.

Die europäische Polizeitrainingsmission EUPOL bestätigte den Tod eines dänischen und britischen Mitarbeiters. Es ist einer der schlimmsten Angriffe gegen ausländische Zivilisten in Afghanistan seit 2001. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich wenig später zu der Tat.

Auch deutsche Opfer?

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Unklar ist, ob auch Deutsche getötet wurden. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, auch einen Tag nach dem Angriff gebe es dafür noch immer keine Anhaltspunkte. An dieser Einschätzung werde sich wahrscheinlich auch nichts mehr ändern. Die Taliban hatten behauptet, dass unter den Opfern "eine Reihe hochrangiger deutscher Diplomaten" sei. Weiter hieß es in Berlin, Außenminister Frank-Walter Steinmeier sei bestürzt über den feigen Anschlag und verurteile ihn in aller Schärfe.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach von einem "schrecklichen Attentat". "Solche gezielten Angriffe auf Zivilisten sind völlig inakzeptabel und ein klarer Bruch internationaler, humanitärer Gesetze", erklärte er. Auch der UN-Sicherheitsrat zeigte sich entsetzt. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton sagte, die Europäische Union werde das afghanische Volk weiter unterstützen. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen unterstrich: "Solche wahllosen Terror- und Zerstörungstaten können niemals gerechtfertigt werden."

Geschickt koordinierter Angriff

Im Kabuler Nobelbezirk Wasir Akbar Chan befinden sich mehrere Botschaften und Restaurants, die besonders am Wochenende von vielen Ausländern besucht werden. Aus Sicherheitskreisen verlautete, zunächst habe sich ein Attentäter im Eingangsbereich des libanesischen Lokals in die Luft gesprengt, um die Wachleute auszuschalten. Danach hätten zwei Komplizen das Gebäude gestürmt und auf Gäste und Angestellte geschossen. Dabei wurde auch der libanesische Besitzer des Restaurants getötet. Die Angreifer wurden später bei Feuergefechten mit der Polizei erschossen.

Der Tod so vieler ausländische Mitarbeiter internationaler Organisationen bei einem Anschlag im hochgesicherten Botschaftsviertel Kabuls dürfte Konsequenzen für die Arbeit der Hilfswerke im Land haben. Der Anschlag fällt in eine Phase, in der sich die meisten ausländischen Truppen auf ihren Abzug vorbereiten. Die Sicherheitslage ist extrem angespannt, zumal im April Präsidentenwahlen anstehen. Die Furcht wächst, dass mit dem Ende der internationalen Afghanistan-Mission die aufständischen Taliban wieder die Oberhand gewinnen könnten.

kle/kis (rtr, epd, afp, dpa)

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