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Entsetzen nach Anschlag in Russland

29. Dezember 2013

In Wolgograd hat sich eine Selbstmordattentäterin in die Luft gesprengt und mindestens 16 Menschen getötet. Vermutet wird ein Zusammenhang mit Aufrufen von Islamisten, die Olympischen Spiele in Sotschi zu stören.

Der Bahnhon in Wolograd nach dem Anschlag (Foto: pa/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Blutbad im Bahnhof

01:50

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Wie die Behörden mitteilten, sprengte sich eine Frau vor einem Metall-Detektor am Eingang eines belebten Bahnhofs im südrussischen Wolgograd in die Luft. An der Sicherheitsschleuse warteten wegen der Neujahrsferien besonders viele Menschen auf die Kontrolle ihres Gepäcks. Ärzten und der Polizei zufolge wurden mindestens 16 Menschen getötet und etwa 40 weitere verletzt. Unter den Toten war auch ein Mitglied der Sicherheitskräfte. Die Bombe hatte nach Angaben der Ermittler eine Sprengkraft von zehn Kilogramm TNT.

Fernsehbilder zeigten einen großen Feuerball im Inneren des Bahnhofsgebäudes, der aus Türen und Fenstern des dreistöckigen Gebäudes schlug. Dann drang dichter Qualm aus den zerborstenen Fenstern. Rettungskräfte trugen Opfer aus dem Gebäude.

Blutbad im Bahnhof

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Zeugen berichteten, viele Menschen seien in Panik davongerannt, andere seien durch die Wucht der Detonation zurückgeschleudert worden.

Putin und Rasmussen verurteilen die Tat

Russlands Präsident Wladimir Putin verurteilte das Attentat. Er forderte die Ermittler auf, die Hintermänner der Tat so schnell wie möglich zu enttarnen und zu verhaften, wie ein Kremlsprecher mitteilte. Vermutet werden Islamisten hinter dem Anschlag. Der tschetschenische Islamistenführer Doku Umarow hatte zu Attentaten aufgerufen, um die Olympischen Spiele in Sotschi zu stören.

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen nannte den Anschlag einen "barbarischen Akt", für den es "keine Rechtfertigung" geben könne. "Die NATO und Russland stehen zusammen im Kampf gegen Terrorismus, auch, indem sie gemeinsam an der Technik arbeiten, die Attacken auf öffentliche Verkehrsmittel verhindert", so Rasmussen.

Wolgograds Bürgermeisterin Irina Gussewa nannte die Lage in der Stadt "schwierig" nach dem zweiten Anschlag in zwei Monaten. Die Gebietsverwaltung von Wolgograd verhängte eine dreitägige Trauer. Ende Oktober hatte in Wolgograd eine Selbstmordattentäterin in einem Linienbus mit einer Bombe sechs Passagiere und sich selbst getötet. Wie diese Frau könnte auch die Attentäterin vom Sonntag aus der Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus stammen, sagte ein Ermittler.

"Schwarze Witwe" als Täterin?

Ein Bild des Grauens bot sich den Helfern nach dem Anschlag am Bahnhof in WolgogradBild: Reuters

Der Nachrichtenseite lifenews.ru zufolge handelt es sich bei der Selbstmordattentäterin um eine Frau namens Oksana Aslanowa - die Witwe zweier Islamisten, die im Nordkaukasus bei Gefechten mit russischen Sicherheitskräften getötet worden waren. Das Internetportal zeigte ein Foto, auf der die in den Trümmern liegende tote Attentäterin zu sehen sein soll. In den vergangenen Jahren haben wiederholt Selbstmordattentäterinnen, die in Russland als "schwarze Witwen" bezeichnet werden, Anschläge auf russische Zivilisten verübt, um den Tod ihrer Angehörigen zu rächen.

Die Islamisten im Kaukasus werfen Putin eine "blutige Besatzungspolitik" im Konfliktgebiet vor. Da die Olympischen Winterspiele in Sotschi als Prestige-Objekt des russischen Präsidenten gelten, ist nun die Sorge groß, dass es zu weiteren Anschlägen kommt. Es wurden bereits Zweifel geäußert, ob die Sicherheit rund um das Großereignis im Februar 2014 ausreichend gewährleistet werden könne.

Wolgograd hat etwa eine Million Einwohner und liegt gut 900 Kilometer südöstlich von Moskau und rund 700 Kilometer nördlich des Kaukasus' und des Austragungsorts der Olympischen Spiele. In den Kaukasus-Provinzen, zu denen auch Tschetschenien gehört, kämpfen Extremisten für die Errichtung eines islamistischen Staats.

kis/nis (afp, dpa, rtr)

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