Epstein-Opfer Virginia Giuffre gestorben
26. April 2025
Virginia Giuffre sei auf ihrer Farm in Westaustralien gestorben, bestätigte ihre Anwältin Karrie Louden der australischen Nachrichtenagentur AAP. "Wir stehen alle unter Schock", sagte sie. Giuffre sei eine Inspiration gewesen. Die Mutter von drei Kindern wurde 41 Jahre alt.
Vorwürfe gegen Prinz Andrew
In einer Mitteilung von Giuffres Familie, aus der die AAP zitierte, heißt es: "Sie hat ihr Leben durch Selbstmord verloren, nachdem sie ein Leben lang Opfer von sexuellem Missbrauch und Sexhandel war." Anwältin Louden betonte demnach, es sei eine Ehre gewesen, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der sich so sehr für die Opfer von sexuellem Missbrauch eingesetzt habe.
Die US-Amerikanerin Giuffre hatte dem US-Milliardär Jeffrey Epstein vorgeworfen, sie als Sex-Sklavin missbraucht und sie als Minderjährige zum Sex an den britischen Prinzen Andrew weitergereicht zu haben. Dieser stritt die Vorwürfe stets ab. Er behauptete, sein mutmaßliches Opfer nie getroffen zu haben und dass ein Foto, das die beiden vor gut 20 Jahren gemeinsam zeigt, gefälscht sei.
Prinz Andrew musste militärische Ehrentitel abgeben
Bevor es zu einem Prozess kam, einigten sich Giuffre und Andrew außergerichtlich. Im Gegenzug zahlte der Prinz Berichten zufolge mehrere Millionen Pfund. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe musste Andrew seine militärischen Ehrentitel abgeben und trat seither nur noch selten in der Öffentlichkeit auf.
Auf dem Bild ist im Hintergrund auch Ghislaine Maxwell zu sehen, die damalige Vertraute Epsteins, die inzwischen als Sexualstraftäterin verurteilt ist. Epstein war im Juli 2019 festgenommen worden. Der Geschäftsmann soll zahlreiche auch minderjährige Mädchen sexuell missbraucht und sie anderen Männern zugeführt haben. Rund einen Monat nach der Festnahme beging der bereits verurteilte und erneut angeklagte Epstein nach offiziellen Angaben im Gefängnis in New York Suizid.
pg/jj (afp, dpa)
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