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Erderwärmung in Deutschland besonders stark

8. März 2016

Hitze, Dürre und teilweise Starkregen: Die Folgen des Klimawandels sind längst auch in Deutschland zu spüren. Laut Meteorologen ist die Erderwärmung in Deutschland sogar stärker als weltweit.

Pressekonferenz in Berlin zur Klimabilanz mit Paul Becker und Thomas Deutschländer
DWD-Vizepräsident Paul Becker (links) und DWD-Meteorologe Thomas DeutschländerBild: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka

Das geht aus aktuellen Daten des Deutschen Wetterdienst (DWD) hervor. Seit 1881, dem Beginn der Wetteraufzeichnungen, ist es in Deutschland demnach um 1,4 Grad wärmer geworden – und damit stärker als im weltweiten Vergleich. International habe der Anstieg seitdem bei etwas unter einem Grad gelegen, so der DWD.

Auch die Mitteltemperatur der vergangenen 25 Jahre lag in Deutschland mit 9,2 Grad genau 1 Grad über dem Wert der internationalen Referenzperiode. "Das ist erlebter Klimawandel", sagte DWD-Meteorologe Thomas Deutschländer.

Dem Meteorologen zufolge waren 23 dieser 25 Jahre in Deutschland zu warm. Dazu beigetragen habe auch das vergangene Jahr - es war zusammen mit 2000 und 2007 das zweitwärmste seit Beginn der Messreihe. Grund dafür: ein milder Spätherbst und ein sehr warmer Winterbeginn. Rekord-Temperaturen im November und Dezember ließen die Mitteltemperatur auf 9,9 Grad Celsius klettern. In den beiden Monaten war es außerdem besonders trocken. 2015 stellte auch einen neuen Hitzerekord auf. Am 5. Juli und am 7. August wurden im bayrischen Kitzingen: 40,3 Grad gemessen.

Klimatisch auffällig war den Meteorologen zufolge auch eine große Trockenheit im Frühsommer. Es fiel bis zu 70 Prozent weniger Regen als üblich, der gesamte Sommer wies mehr als 20 Tage ohne nennenswerte Mengen auf. "Unter dem Strich lassen sich die Auswirkungen dieser Witterung zumindest regional nur mit einem Wort treffend beschreiben: Dürre", so Deutschländer.

Gebietsweise kam es im vergangenen Jahr zu Dürre. Viele Bäche im Südwesten von Deutschland hatten kaum mehr WasserBild: picture-alliance/dpa/Rothermel

Schneemangel in den Alpen

In Regionen mit ausgeglichener Niederschlagsbilanz oder gar zu viel Regen sei im vergangenen Jahr überwiegend Starkregen vom Himmel gekommen. «Für die Zukunft geht die Klimaforschung davon aus, dass sich die Niederschlagsproblematik noch verschärfen wird», sagte DWD-Vizepräsident Paul Becker. Seit 1981 habe die Niederschlagsmenge hierzulande seit 1981 um gut ein Zehntel zugenommen.

In den deutschen Alpen herrschte 2015 bis nach Weihnachten akuter Schneemangel. Auf dem höchsten Berg Deutschlands, der 2964 Meter hohen Zugspitze, lagen zum Jahreswechsel nur rund 90 Zentimeter Schnee. Im Mittel sind es laut DWD gut zwei Meter.

rk/wl (afp, dpa)

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