1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KonflikteTürkei

Erdogan: Ende von Militäreinsätzen in Syrien und Irak naht

14. Juli 2024

Seit 2016 kämpft die Armee der Türkei gegen Kurdenmilizen im Norden Syriens, seit 2022 auch gegen solche im Nordirak. Nun spricht Präsident Erdogan vom baldigen Abschluss der Aktionen - sicher nicht ganz freiwillig.

Türkische Soldaten marschieren durch ein felsiges Gelände in der nordirakischen Region Sinat-Haftanin (Archivfoto)
Türkische Soldaten im Einsatz in der nordirakischen Region Sinat-Haftanin (Archivfoto) Bild: Vñzkan Bilgin/AA/picture alliance

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat ein Ende der Militäreinsätze im Irak und in Syrien gegen Kurdenmilizen in Aussicht gestellt. Ankara sei kurz davor, die Ziele der Operationen zu erreichen, sagte Erdogan vor Absolventen einer Militärakademie in Istanbul. Sowohl im Norden des Irak als auch in Nordsyrien sei die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK komplett eingekesselt. Die kurdischen Kräfte seien damit außerstande, "innerhalb unserer Grenzen zu handeln". Mit Blick auf die türkische Südgrenze zu Syrien sprach Erdogan von noch "fehlenden Punkten" in einem von ihm so genannten Sicherheitsgürtel, die noch geschlossen würden. 

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan bei einer Rede in der Militärakademie in Istanbul (Archivfoto)Bild: Mustafa Kamaci/AA/picture alliance

Die Türkei führt seit 2016 Einsätze mit Bodentruppen in Nordsyrien durch, um kurdische Milizen von ihrer Grenze zu vertreiben, und kontrolliert Teile des Landes in der Region. Der Einsatz im Nordirak wiederum läuft seit April 2022 mit dem Ziel, Angriffe der PKK von dort abzuwehren. Die PKK kämpft seit den 1980er Jahren gegen den türkischen Staat und verübt immer wieder Anschläge. Auch Europa und die USA stufen sie als Terrororganisation ein. 

Annäherung an Syrien im Gange 

Erdogan hatte die diplomatischen Beziehungen zu Damaskus im Zuge des syrischen Bürgerkriegs abgebrochen und Staatschef Baschar al-Assad als "Mörder" bezeichnet. Dieser lehnte eine Annäherung seinerseits ab, solange türkische Truppen den Norden Syriens besetzt hielten. Seit rund einem Jahr zeichnet sich jedoch eine Annäherung zwischen der Türkei und Syrien ab. Erdogan steht innenpolitisch unter anderem unter Druck, weil sich die Stimmung im Land gegenüber den syrischen Flüchtlingen immer weiter verschlechtert.

Der irakische Außenminister Fuad Hussein (rechts, hier mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan im März in Bagdad) will die Annäherung Ankaras an Syrien fördernBild: Hadi Mizban/AP Photo/picture alliance

Bagdad bietet seine Hilfe an 

Die Regierung im Irak betonte derweil ihre Bereitschaft, die Annäherung zwischen Ankara und Damaskus zu unterstützen. Dafür solle in der Hauptstadt Bagdad bald ein Treffen mit türkischen und syrischen Regierungsvertretern stattfinden, teilte der irakische Außenminister Fuad Hussein bei einem Besuch in Washington mit. "Die Gespräche in dieser Frage laufen weiter", sagte Hussein der irakischen Nachrichtenagentur INA zufolge. Er habe sich deshalb auch schon mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan getroffen. 

sti/kle (afp, dpa)