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Politik

Erdogan kritisiert Forderungen an Katar

25. Juni 2017

Der türkische Präsident hat das Ultimatum an Katar als unrechtmäßigen Eingriff in dessen Souveränität bezeichnet. Saudi-Arabien und seine Verbündeten fordern unter anderem die Schließung einer türkischen Militärbasis.

Türkei Präsident Tayyip Erdogan
Bild: Reuters/B. McDermid

Die Liste mit 13 Forderungen, die die Gegner Katars als Bedingung für ein Ende der Isolierung des Emirats gemacht hatten, verstoße gegen internationales Recht, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (Archivbild) laut einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten am 5. Juni die diplomatischen Beziehungen zu Doha abgebrochen und eine Blockade gegen Katar verhängt.

Sie begründeten dies mit dem Vorwurf, das Emirat unterstütze radikale Gruppen wie die ägyptische Muslimbruderschaft, die palästinensische Hamas, die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) und Al-Kaida.

Forderung an Katar: Türkische Militärbasis schließen

Am Freitag waren die Bedingungen für eine Beendigung des Boykotts bekanntgeworden. So müsse die Regierung in Doha den Fernsehsender Al-Jazeera schließen und ihre Verbindungen zum Iran - dem Erzfeind Saudi-Arabiens - einschränken. Zudem soll die türkische Militärbasis geschlossen werden. Das lehnt Erdogan ab.

"Wenn wir mit irgendeinem Land ein Verteidigungsbündnis abschließen, fragen wir etwa jemanden um Erlaubnis?", sagte Erdogan nach Angaben Anadolus. Die Türkei sei kein gewöhnlicher Staat. "Deswegen ist ein Ansatz, wie von der Türkei den Abzug der Soldaten zu verlangen, auch gegen die Türkei eine Respektlosigkeit", sagte Erdogan.

Die Türkei unterhält die Militärbasis in Katar als Teil eines Verteidigungsabkommens aus dem Jahr 2014. Erst kürzlich hatte das Parlament in Ankara einen Ausbau der Zusammenarbeit und eine Stationierung zusätzlicher Truppen beschlossen. Erdogan ist ein enger Verbündeter der Führung Katars, pflegt allerdings auch gute Beziehungen zu anderen Golfstaaten. Die Türkei habe Erdogan zufolge auch Saudi-Arabien angeboten, dort einen Stützpunkt aufzubauen, aber nie eine klare Antwort erhalten.

myk/stu (dpa, rtrd, afp)

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