Erdrutsch auf Papua-Neuguinea reißt Hunderte in den Tod
26. Mai 2024Der Chef der Internationalen Organisation für Migration (IOM) für Papua-Neuguinea, Serhan Aktoprak, sagte dem australischen Sender ABC, das Ausmaß des Unglücks sei viel gewaltiger als anfangs gedacht. "Die Schätzungen legen nun nahe, dass 150 oder mehr Häuser sechs bis acht Meter tief unter dem Geröll sein könnten. Und wir fürchten, dass ungefähr 670 Menschen oder mehr ihr Leben verloren haben könnten" sagte Aktoprak.
Der Erdrutsch hatte sich am Freitag gegen 3.00 Uhr am frühen Morgen in der zentralen Enga Provinz ereignet - etwa 600 Kilometer von der Hauptstadt Port Moresby entfernt. Nach Angaben des australischen Außenministeriums waren mehr als sechs Dörfer auf der Tropeninsel betroffen. Nach Angaben der IOM wurden über 100 Häuser, eine Grundschule, kleine Geschäfte und auch eine Tankstelle verschüttet.
Noch immer stürzt Gestein herab
Laut IOM-Chef Aktoprak erwies sich die Umgebung des Katastrophengebiets auch am Sonntag immer noch als gefährlich und instabil. Neue Gesteinsbrocken fielen ununterbrochen herab und die Erdmassen bewegten sich weiter und drückten damit gegen die umliegenden Häuser.
Eintreffende Hilfskräfte der Organisation hätten sich selbst erst einmal in Sicherheit bringen müssen - ebenso wie die rund 1250 überlebenden Anwohner im Gebiet. Die Tropeninsel Papua-Neuguinea liegt nördlich von Australien. Wegen ihrer Nähe zum Äquator sind schwere Regenfälle keine Seltenheit.
Mitten auf dem Pazifischen Feuerring
Zudem liegt der Inselstaat mit seinen rund zehn Millionen Einwohnern auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, einer der seismisch aktivsten Gegenden der Erde. Immer wieder kommt es zu Erdbeben - so zuletzt vor wenigen Tagen, als ein Beben der Stärke 4,5 die Provinz Enga erschütterte. Ob die Erdstöße mit dem nun erfolgten Erdrutsch in Zusammenhang stehen, ist noch unklar.
haz/kle (dpa, rtr, afp)