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Erfinder der Kalaschnikow gestorben

23. Dezember 2013

Der russische Waffenkonstrukteur Michail Kalaschnikow ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Keine andere Waffe ist weltweit so häufig verbreitet wie das nach ihm benannte Sturmgewehr. Darauf war er nicht nur stolz.

Michail Kalaschnikow (Archivfoto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

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Vor seinem Tod war Michail Timofejewitsch Kalaschnikow bereits gesundheitlich schwer angeschlagen. In den vergangenen Monaten wurde er mehrmals ins Krankenhaus eingewiesen. Zuletzt lag er im November nach einem Schwächeanfall in einem lebensbedrohlichen Zustand in einer Klinik in Ischewsk, rund 1100 Kilometer südöstlich von Moskau. Dort ist er nach Angaben der Behörden auch gestorben.

Kalaschnikow galt in der Sowjetunion als Nationalheld. Das von ihm entwickelte Gewehr, das offiziell eigentlich AK-47 heißt, wurde weltweit rund hundert Millionen Mal hergestellt. Der am 10. November 1919 in Kurja in der russischen Teilrepublik Altai geborene Mann hatte die AK-47 mit dem gekrümmten Magazin im Zweiten Weltkrieg entwickelt, als er an der "perfekten Waffe zum Heimatschutz" tüftelte. Anlässlich seines 90. Geburtstags hatte sich Kalaschnikow auck kritisch gegenüber seiner Erfindung geäußert: Er bedauere, dass seine Erfindung "bei weitem nicht nur gerechten Zielen" diene.

Ein zwölfjähriger Kindersoldat in der Stadt Bo in Sierra Leone präsentiert seine KalaschnikowBild: picture-alliance/dpa

Kindersoldaten mit Kalaschnikow

Das Schnellfeuergewehr hat Kriegsführung billiger gemacht. Nach Angaben des Kinderhilfswerks UNICEF koste die AK-47 in einigen Ländern 1500 US-Dollar, in anderen 300 Dollar oder weniger. In Afrikas Bürgerkriegen sind es oft Kindersoldaten, die diese Waffe tragen. In etwa 82 Armeen der Welt ist die Kalaschnikow die Standardwaffe der Infanterie.

nem/pg (afp, dpa, rtr)