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Erfolgreiche Reise

21. April 2008

Papst Benedikt XVI. hat für seinen mehrtägigen Besuch in den USA viel gute Kritik bekommen. Sein Image als strenger Papst konnte er korrigieren. Das nützt auch der katholischen Kirche.

Frischer Wind bei der Ankunft in Italien: Der Papst geht die Flugzeug-Gangway hinunter, wobei der Umhang seiner Soutane verweht wird (Foto: AP)
Frischer Wind bei der Ankunft in ItalienBild: AP

Papst Benedikt XVI. ist nach seiner sechstägigen Reise in die USA, die ihn nach Washington und New York geführt hatte, in den Vatikan zurückgekehrt. Die Alitalia-Maschine mit dem katholischen Kirchenoberhaupt an Bord landete am Montagmorgen (21.4.2008) pünktlich auf dem römischen Militär-Flughafen Ciampino. Auf dem Rückflug schickte Benedikt eine Dankes-Botschaft an US-Präsident George W. Bush, verbunden mit dem Wunsch, "dass der allmächtige Gott das amerikanische Volk immer zu Wohlstand und Frieden geleite".

Im Rückblick auf seinen Besuch würdigte Benedikt die katholische Kirche der USA mit ihren 65 Millionen Mitgliedern: "In diesem Land der Freiheit und der Möglichkeiten hat die Kirche eine sehr vielfältige Herde vereint", sagte der Papst am Sonntag.

Herzlich statt streng

US-Medien feierten den Besuch des deutschen Kirchenführers überwiegend als Erfolg. "Er hat das Bild des vermeintlich so kühlen und harten Papstes korrigiert", urteilte der amerikanische Vatikan-Experte John Allen. Auch die italienische Presse betonte, der normalerweise so strenge Benedikt habe sich vom herzlichen Empfang der Amerikaner erwärmen lassen und durch die Reise sein Image verändert. "Der Papst hat Amerika verzaubert", kommentierte die Turiner Zeitung "La Stampa" am Montag.

Zum Abschluss der Reise hatte Joseph Ratzinger am Sonntag vor 60.000 Gläubigen eine Messe im New Yorker Yankee-Stadion gefeiert und dabei die Abtreibung verurteilt. Der Respekt vor dem Leben jedes einzelnen Menschen schließe auch den Schutz der Ungeborenen im Mutterleib ein, mahnte er in seiner Predigt.

Ein Höhepunkt in New York war sein Gebet für die Opfer der Terrorangriffe vom 11. September 2001. Der Papst kniete am Ground Zero, dem Ort des Anschlags in Manhattan, für mehrere Minuten nieder und betete. Bei einer Rede vor den Vereinten Nationen hatte Benedikt am Freitag zum Umwelt- und Klimaschutz sowie zu mehr vorbeugender Konfliktlösung aufgerufen.

Missbrauch in der katholischen Kirche als Hauptthema

Zentrales Thema des Besuchs waren aber die sexuellen Missbrauchsfälle durch US-Priester, die die amerikanische Kirche seit Jahren erschüttern. Benedikt verlangte eine "Reinigung" der Kirche, Hilfe und Fürsorge für die mehreren tausend Opfer sowie Maßnahmen, um eine Wiederholung ausschließen. Unter anderem traf er sich mit einer kleinen Gruppe von Opfern.

Es war Benedikts achte Auslandsreise. Im Juli wird er zum Weltjugendtag ins australische Sydney fahren. (kap)

Der Papst betet am Ground Zero für Opfer der TerroranschlägeBild: AP
Groß war die Begeisterung der Gläubigen in den USABild: AP
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