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Erfolgsdramatiker Edward Albee gestorben

17. September 2016

Sein als Meisterwerk gefeiertes Theaterstück "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" machte ihn weltberühmt. Jetzt ist der US-Dramatiker Edward Albee nach Medienberichten im Alter von 88 Jahren gestorben.

US-Dramatiker Edward Albee (Foto: picture-alliance/Globe/Zuma/ms4)
Bild: picture-alliance/Globe/Zuma/ms4

Der dreifache Gewinner des Pulitzer-Preises sei am Freitag (Ortszeit) in seinem Haus auf Long Island im US-Bundesstaat New York gestorben, berichten mehrere Medien unter Berufung auf Albees Sprecher Jakob Holder. Der Schriftsteller hatte nach einer Herzoperation im Jahr 2013 schon länger gesundheitliche Probleme.

Nach Einschätzung vieler Kritiker war Albee der einflussreichste US-Dramatiker seiner Zeit. Mit hintersinnigem Witz beschrieb er in seinen Theaterstücken die Laster einer verzweifelten Generation, die Angst des Menschen vor der Einsamkeit und amerikanische Familien, die sich hinter der Fassade eines modernen Lebens verstecken und der Selbsttäuschung unterliegen.

Kein Pulitzer-Preis für "Virginia Woolf"

Albee wurde am 28. März 1928 geboren und hatte bereits als Schüler mit dem Schreiben von Gedichten und Geschichten begonnen. Nach Einschätzung vieler Beobachter belebte er die in den USA langsam aussterbende Gattung des Dramas neu und half dabei, sie als Kunstform am amerikanischen Theater zu erhalten.

Die Pulitzer-Preise gewann Albee für die Stücke "Empfindliches Gleichgewicht" (1966), "See-Eskapade" (1974) und "Three Tall Women" (1991). Für sein berühmtestes Stück "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" hatte ihm die Pulitzer-Jury dagegen 1963 den Preis versagt. Die knappe Entscheidung gegen die Auszeichnung führte zum Austritt mehrer Jurymitglieder.

"Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" machte Albee auf einen Schlag zum unumstrittenen Star am Theaterhimmel. Das Stück wurde zwei Jahre lang am Broadway in New York aufgeführt. Im Jahr 1966 wurde es mit Elizabeth Taylor und Richard Burton in den Hauptrollen verfilmt.

gri/ml (dpa, afp)