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Ergebnisse der Volkszählung in Kroatien

19. Juni 2002

– Premier Racan über Altersstruktur und Bildungsstand der Bevölkerung besorgt

Zagreb, den 17.6.2002, RUNDFUNK UND FERNSEHEN KROATIENS, kroat.

Nach der vom 1. bis 15. April letzten Jahres durchgeführten Volkszählung hat Kroatien insgesamt 4 437 460 Einwohner. Davon gaben 3 977 171 (89,63 Prozent) an, der kroatischen Nationalität anzugehören. Die größte nationale Minderheit stellen die Serben mit 201 631 Personen beziehungsweise 4,54 Prozent. Diese Angaben machte der Direktor des Staatlichen Amtes für Statistik, Marijan Gredelj, auf einer Pressekonferenz. Die Gesamteinwohnerzahl ist in Kroatien seit der letzten Volkszählung 1991 um 6,1 Prozent gesunken. Gegenstand der Volkszählung war auch die Unterscheidung zwischen Haushalten in Eigenheimen und in Wohnungen. Die Zahl der Haushalte in Eigenheimen ist im Vergleich zu 1991 im Jahre 2001 um 4,5 Prozent gesunken, während die Zahl derer in Wohnungen um zirka sechs Prozent gestiegen sind.

(...) Gredelj sagte, die Volkszählung sei im Einvernehmen mit dem kroatischen Gesetz, den Empfehlungen der Europäischen Kommission der UN für Europa und dem Statistischen Amt der EU durchgeführt worden. An der Durchführung der Volkszählung beteiligten sich mehr als 25 000 Personen, und sie umfasste Staatsbürger der Republik Kroatien, ausländische Staatsbürger und Staatenlose, die während der Volkszählung ihren Wohnort in Kroatien angemeldet hatten und Personen, die während der Volkszählung in Kroatien ihren Aufenthalt gemeldet hatten.

Auf die Frage nach den Flüchtlingszahlen sagte Gredelj, Flüchtlinge würden in dem Staat registriert, in dem sie den Flüchtlingsstatus erlangt haben, und wenn sie nicht über einen formellen Flüchtlingsstatus verfügten und sich in Kroatien befänden, würden sie als Einwohner der Republik Kroatien aufgenommen.

Der Volkszählung wurden Haushalte zugrunde gelegt, wovon insgesamt 1 477 377 Eigenheime bewohnen und 1 877 126 in Wohnungen leben. Die Zahl der Bewohner von Eigenheimen ist im Verhältnis zu 1991 um ganze 4,5 Prozent gesunken, während in Wohnungen zirka sechs Prozent mehr leben. (...)

Bei der Frage nach der Religionszugehörigkeit bekannten sich die meisten, 87,83 Prozent, zum katholischen Glauben und 4,42 Prozent zum orthodoxen. Der islamischen Glaubensgemeinschaft gehören 1,28 Prozent der Bevölkerung an, während 2,99 Prozent keine Angaben zur Religionszugehörigkeit machten oder sich als Agnostiker bezeichneten. Bei der Volkszählung gaben 2,22 Prozent an, keinem Glauben anzugehören.

Bei der Altersstruktur sind die 20- bis 64-Jährigen mit 60,2 Prozent am stärksten vertreten. 15,63 Prozent sind 65 und älter.

Bei der Frage nach dem Bildungsstand stellte sich heraus, dass die meisten Einwohner (47,06 Prozent) die Mittelschule (entspricht Sekundarstufe II – MD) abgeschlossen haben. Es folgen 21,75 Prozent mit Grundschulabschluss (In Kroatien acht Jahre – MD) und 15,76 Prozent ohne Grundschulabschluss, während 7,82 Prozent der Bürger über eine akademische Ausbildung verfügen. 4,08 Prozent der Bevölkerung verfügen über eine höhere Schulausbildung und 2,86 über gar keine.

Der Volkszählung zufolge gibt es in Kroatien keine einzige Millionenstadt. Zagreb ist mit 779 145 Einwohner die größte Stadt Kroatiens.

Die Bevölkerungsdichte beträgt in Kroatien 78,4 Einwohner pro Quadratmeter. Am dichtesten ist das Komitat Zagreb-Stadt besiedelt, am dünnsten das Komitat Lika-Senj.

Gredelj sagte, Vertreter des Amtes hätten heute den engeren Kreis des Kabinetts über die Ergebnisse der Volkszählung informiert; und Premier Ivica Racan sei über die Angaben hinsichtlich Altersstruktur und Bildungsstand besorgt. Dies seien die wirklichen Probleme Kroatiens. (md)