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Erlebnisraum Museum

Rolf Rische
19. Juni 2019

Museen sind ein Hort des Wissens, aber auch Quelle für zahllose faszinierende Geschichten, die uns helfen, auch unsere Gegenwart besser zu verstehen. Ein Editorial zu "Schatzkammer Berlin" von Rolf Rische.

Filmstill 'Schatzkammer Berlin' (Copyright: Salzgeber & Co. Medien GmbH)
Bild: Salzgeber & Co. Medien GmbH

Berlin hat eine einzigartige Schatzkammer: Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Der Name klingt ein wenig sperrig, doch hinter dem etwas spröden Begriff verbirgt sich nicht mehr und nicht weniger als eine der bedeutendsten Kultureinrichtungen weltweit. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz - oder kurz "SPK". Sie gehört zu den größten Universalsammlungen dieser Welt. Ein riesiges Museum - ja, natürlich. Aber auch: ein großartiger Erlebnisraum.

Zur "SPK" in der deutschen Hauptstadt gehören mit der James-Simon-Galerie und dem noch und weiterhin im Bau befindlichen Humboldt-Forum 20 Museumsgebäude. Darin rund fünf Millionen Objekte in 15 Sammlungen, die größte Universalbibliothek Deutschlands und herausragende Archive und Forschungsinstitute, die von der Steinzeit bis zur zeitgenössischen Kunst alle Sparten der kulturellen Überlieferung umfassen.

Zu den "Stars" der gigantischen Sammlung zählen etwa der Perlenthron des Königs Njoya von Bamum aus der Sammlung des Ethnologischen Museums, Hans Holbeins Porträt des Kaufmanns Georg Gisze in der Gemäldegalerie oder die Installation "Das Kapital" von Joseph Beuys im Hamburger Bahnhof.

Berliner Museen als Besuchermagnet

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist alljährlich Ziel von Millionen Besuchern aus aller Welt. Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten ist dabei die Museumsinsel in der Spree, auf der sich allein sechs der Ausstellungshäuser befinden.

Das neue Humboldt Forum wird Ausstellungen über außereuropäische Kulturen beherbergen. Nachdem sich seine Eröffnung verschoben hat, wird es sich den Besuchern nun leider nicht mehr 2019, im 250. Jubiläumsjahr des Forschers und Namensgebers Alexander von Humboldt (1769-1859), präsentieren. Doch wenn die Eröffnung dann (endlich) erfolgt sein wird, hat das Forum zweifellos das Potenzial, sich zu einem weiteren Berliner Publikumsmagneten zu entwickeln.

Mit ihren vielen tausend Exponaten veranschaulichen die Berliner Museen Lebenswirklichkeiten und machen Weltsichten verständlich. Damit suchen sie auch nach Antworten auf große Fragen der Menschheit: Wie können wir die Welt und ihre Ressourcen erschließen und doch im Einklang mit ihr leben? Wie gehen wir verantwortungsvoll mit der eigenen Geschichte um? Und wie können wir mit Hilfe unseres reichen kulturellen Erbes die Wirklichkeit besser verstehen und gestalten?

"Schatzkammer Berlin" enthüllt Geheimnisse von Kunstobjekten

In unserem Special "Schatzkammer Berlin" gehen auch wir diesen Fragen nach. Wir enthüllen Geheimnisse spektakulärer Kunstobjekte, etwa der weltberühmten Büste der ägyptischen Königin Nofretete im Ägyptischen Museum oder dem imposanten Berliner Goldhut aus dem Museum für Vor- und Frühgeschichte.

Wir zeigen die Arbeit der Museumsmacher, begleiten Archäologen nach China und reisen mit einem Kurator nach Kamerun.

Rolf RischeBild: DW/B. Geilert

Die Berliner Museen offenbaren sich so nicht nur als Tempel der Schönheit und hochmoderne Forschungszentren, sondern auch als Hort zahlloser spannender Geschichten.

Die Kultur vergangener Zeiten, sie ist nicht nur faszinierend, sondern von zentraler Bedeutung für das Verständnis unserer Gegenwart, der Menschen und ihrer Lebenswirklichkeit. Denn Kultur offenbart, was Menschen prägt und geprägt hat.

Rolf Rische ist Leiter der Hauptabteilung Kultur und Leben und Programmchef des deutschsprachigen TV-Programms der Deutschen Welle.

 

Hier finden Sie weitere Informationen zum Humboldt-Forum: "Schatzkammer Berlin"