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Haaland gegen ManCity blass

14. April 2021

Borussia Dortmund scheidet gegen Manchester City im Viertelfinale der Champions League aus. Auch weil Torjäger Erling Haaland nicht ins Spiel findet, können sich die Dortmunder kaum einmal gefährlich in Szene setzen.

Champions League I Borussia Dortmund v Manchester City
Bild: Wolfgang Rattay/REUTERS

Erling Haaland raufte sich die Haare, diskutierte mit seinen Mitspielern und wirkte so unzufrieden, wie schon lange nicht mehr. Es lief bei ihm einfach nichts zusammen an diesem Mittwochabend im Dortmunder Stadion. Dabei hätte der BVB seine großen Stärken so gut gebrauchen können. Am Ende stand ein 1:2 (1:0) zwischen Borussia Dortmund und Manchester City im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League. Damit ist die Saison in der europäischen Königsklasse für die Westfalen beendet. Das Hinspiel hatten die Engländer ebenfalls mit 2:1 für sich entschieden. 

Die so unbändige Torgefahr, die körperliche Wucht, die gazellenartige Geschmeidigkeit - all diese Attribute sind momentan so gut wie verschwunden im Repertoire Haalands. Wo er noch vor ein paar Wochen fast immer richtig stand, ist er plötzlich weit entfernt davon, die richtige Position zu finden. Da, wo ihn seine Mitspieler fast ohne hinzusehen anspielen konnten, fehlt der junge Mann derzeit. 

Wenig große Tormöglichkeiten für den BVB 

Jude Bellingham (r.) erzielt seinen ersten Treffer in der Champions League Bild: Ina Fassbender/AFP/Getty Images

Der 20-Jährige durchläuft gerade ein erstes kleineres Formtief, was bei einem Profi in diesem zarten Alter keine Besonderheit, sondern eigentlich Normalität ist. Der Zeitpunkt, dem er sich diesem Leistungstief ausgesetzt sieht, ist für den BVB allerdings besonders ungünstig. Gerade jetzt, zum Ende der Saison, wären seine Tore besonders gefragt in Dortmund. Und die Abhängigkeit von seinen Toren wurde nicht zuletzt gegen Manchester deutlich. Zwar erzielte Jude Bellingham nach 16 Minuten die BVB-Führung mit einem sehenswerten Schuss. Doch danach boten sich den Dortmundern keine großen Tormöglichkeiten mehr. 

Eigentlich schien es bei Haaland lange Zeit so, als sei dieses Naturgesetz eines Formtiefs bei ihm ausgeschaltet. Er eilte von Rekord zu Rekord. In dieser Bundesliga-Saison erzielte der Norweger bereits 21 Treffer. In der Champions League waren es bis zum Spiel gegen die Engländer 10 Tore. Und doch reichte diese vortreffliche Bilanz nicht, um sein Team ins Halbfinale zu befördern.    

Haaland kaum zu sehen

Eine Alternative für Haaland im Sturmzentrum hat der Klub momentan nicht zu bieten. Vielmehr drehten die "Citizens" auf - Riyad Mahrez verwandelte einen von Emre Can verursachten, umstrittenen Handelfmeter zum 1:1 (55.).  Phil Foden traf nach 75 Minuten zum Endstand von 2:1, was alle Dortmunder Träume vom Halbfinale zerplatzen ließ. 

Seit nunmehr vier Pflichtpartien hat Haaland nun nicht mehr getroffen - und das ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase. Nur einen Torschuss - zehn Minuten vor dem Ende - sollte er gegen die Engländer abfeuern. Ansonsten war der Angreifer so gut wie nicht zu sehen. Kaum einmal konnte er den Ball in der Spitze festmachen, so dass seine Mitspieler nachrücken und einen druckvollen Angriff aufbauen konnten. Gegen die robusten City-Verteidiger Kyle Walker und John Stones musste Haaland mehrfach Lehrgeld zahlen. 

Diskussionen um Haaland-Wechsel

Dass im Umfeld des Klubs seit rund drei Wochen viele Gerüchte kursieren, dass Haaland womöglich nach der Saison zu einem europäischen Spitzenklub wechseln möchte, scheinen Wirkung auf den Angreifer zu haben. Sein Berater, Mino Raiola, und Haaland-Vater Alf-Inge waren jüngst nach Spanien zum FC Barcelona und zu Real Madrid gereist, um sich über die Nachfrage zu informieren.

Borussia Dortmund will Haaland (Vertrag bis 2024) allerdings in jedem Fall behalten. Sportdirektor Michael Zorn stellte unmittelbar vor der Partie nochmals klar, dass der BVB weiter mit Haaland plane, "unabhängig davon, ob wir uns für die Champions League qualifizieren". Der Stürmer hat für diesen Sommer noch keine Ausstiegsklausel. "Ohne Unterschrift von uns geht da nichts." Eine Diskussion, die offenbar Spuren hinterlässt.

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