Ermittler gehen in sieben Ländern gegen Cyberkriminelle vor
23. Mai 2025
In einer international koordinierten Aktion sind Ermittler in dieser Woche verstärkt gegen die organisierte Cyberkriminalität vorgegangen. Unter der Führung des Bundeskriminalamts (BKA) und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main wurden im Rahmen der "Operation Endgame" zahlreiche Täter identifiziert, Server abgeschaltet und digitale Ressourcen der Täter zerstört.
Von Montag bis Donnerstag hatten Strafverfolger aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Kanada und den USA gemeinsam mit Europol umfassende Maßnahmen gegen kriminelle Hackergruppen ergriffen. Insgesamt konnten 37 Tatverdächtige identifiziert werden - gegen 20 von ihnen wurden internationale Haftbefehle erlassen.
Mutmaßliche Täter erpressten Menschen digital
Ein Großteil der Verdächtigen stammt laut BKA aus Russland. In Deutschland wird unter anderem wegen banden- und gewerbsmäßiger Erpressung sowie wegen der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung im Ausland ermittelt. Die Ermittlungen gelten als besonders aufwendig und komplex. Sie basieren auf monatelanger Zusammenarbeit der beteiligten Länder.
Im Zuge der Maßnahmen konnten weltweit rund 300 Server, davon etwa 50 in Deutschland, aus dem Zugriff der Täter entzogen werden. Zusätzlich wurden rund 650 Internetdomains abgeschaltet, die zur Verbreitung von Schadsoftware genutzt worden waren. Die Behörden stellten zudem Kryptowährungen im Wert von rund 3,5 Millionen Euro sicher.
Diese Infrastruktur wurde insbesondere für sogenannte Malware-Kampagnen genutzt. Schadprogramme wie "Trickbot" oder "Qakbot" gelten als besonders gefährlich: Sie ermöglichen es Cyberkriminellen, ganze Netzwerke zu infiltrieren, Daten zu verschlüsseln und Unternehmen sowie Privatpersonen zu erpressen.
BKA-Präsident Holger Münch kommentierte die Erfolge der Operation: "Unsere Strategien wirken - auch im vermeintlich anonymen Darknet." Er hob hervor, dass die Zerschlagung krimineller Infrastrukturen einen wichtigen Beitrag zur internationalen Cybersicherheit leiste.
Eine der größten Operationen gegen Cyberkriminalität
Die "Operation Endgame" war bereits 2022 von deutschen Behörden angestoßen worden. Ziel war es, die technischen und finanziellen Grundlagen der Täter nachhaltig zu zerstören. Mit dem aktuellen Zugriff konnten die Ermittler nun eine der bisher größten und koordiniertesten Operationen gegen Cyberkriminalität erfolgreich abschließen.
pgr/AR (afp, dpa)
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