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Politik

Ermittlungen gegen Juan Carlos eingestellt

2. März 2022

Geldwäsche und Betrug wurden ihm vorgeworfen. Spaniens Ex-König Juan Carlos flüchtete nach Abu Dhabi ins Exil. Jetzt könnte er in seine Heimat zurück, den die Justiz lässt alle Anschuldigungen fallen.

Im November 2018 in Abu Dhabi: Ex-König Juan Carlos (l.) und Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud
Im November 2018 in Abu Dhabi: Ex-König Juan Carlos (l.) und Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud Bild: SPA/dpa/picture alliance

Die spanische Justiz hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft die drei Ermittlungsverfahren gegen Ex-König Juan Carlos fallengelassen. Als Gründe führte sie unter anderem einen Mangel an Beweisen, Verjährung sowie Unantastbarkeit an, die der Ex-Monarch als König von Spanien (1975 - 2014) genossen habe.

Der Anwalt des 84-Jährigen, Javier Sánchez-Junco, bestätigte die Einstellung der Ermittlungen gegen seinen Mandanten. Die Staatsanwaltschaft habe "in keinem der Fälle" ein  "Fehlverhalten" ausgemacht, das "König Juan Carlos zugeschrieben werden kann".

Geldgeschenke aus Saudi-Arabien

In den seit 2020 laufenden Ermittlungen der spanischen Staatsanwaltschaft ging es um dubiose Geldgeschenke in Millionenhöhe aus Saudi-Arabien und um Vorwürfe der Geldwäsche. Im Zentrum stand eine Summe von 100 Millionen Dollar (rund 90 Millionen Euro), die 2008 der damalige saudische König Abdullah auf ein Schweizer Bankkonto eingezahlt hatte, auf das auch Juan Carlos Zugriff hatte.

Die Ermittler hätten keine direkte oder indirekte Verbindung zwischen der Zahlung und der Auftragsvergabe für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Mekka und Medina in Saudi-Arabien an ein spanisches Konsortium feststellen können, hieß es nun in der Erklärung der Staatsanwaltschaft. Bereits im Dezember hatte die Schweizer Justiz Ermittlungen zu den mysteriösen Guthaben von Juan Carlos aus Mangel an Beweisen eingestellt.

Nach der Ermittlungen gegen Juan Carlos bricht sein Sohn, König Felipe VI., mit seinem VaterBild: A. Perez Meca/EUROPA PRESS/dpa/picture alliance

Vor einem Jahr zahlte der "Rey Emérito" (emeritierte König) aus freien Stücken knapp 4,4 Millionen Euro an den spanischen Fiskus. Laut Medienberichten ging es um die Kompensation von nicht deklarierten Flügen, die Juan Carlos bis 2018 kostenlos von einer Privatjet-Firma ermöglicht worden seien.

Spaniens König Felipe VI. distanzierte sich seit dem Gang des Altmonarchen ins Exil nach Abu Dhabi im August 2020 mehrfach von seinem Vater. Außerdem entzog Felipe ihm den für Ex-Monarchen üblichen Zuschlag von 200.000 Euro aus dem Königshaus.

se/ww (afp, rtr, ap)

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