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Istanbul nach dem Anschlag

20. März 2016

Nach dem Selbstmordanschlag in Istanbul mahnen deutsche Behörden die Bundesbürger, die sich in der Stadt aufhalten, zur Vorsicht. Inzwischen werden weitere Einzelheiten klar - über die Tat und über die Opfer.

Türkei Anschlag in Istanbul
Bild: Reuters/M. Sezer

Bei dem Selbstmordanschlag in Istanbul sind nach Angaben der Regierung in Washington zwei Israelis getötet worden, die auch die US-Staatsbürgerschaft hatten. Hinweise, dass der Tat gezielt Israelis galt, gibt es bisher nicht. In Washington erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Ned Price: "Die Türkei hat wieder einmal einen schrecklichen terroristischen Angriff erlitten und wir bleiben standfest in der Unterstützung unseres Nato-Verbündeten und Partners." Zuvor hatte bereits US-Außenamtssprecher John Kirby die Tat als "feigen Terroranschlag" bezeichnet und der Türkei die Solidarität der USA zugesichert.

Das hässliche Gesicht

Ein Selbstmordattentäter hatte sich am Samstagvormittag in der Istiklal-Straße im europäischen Teil Istanbuls in die Luft gesprengt. Dabei wurden vier Menschen getötet und 36 weitere verletzt. Türkische Medien berichteten, bei den Todesopfern handele es sich um insgesamt drei Israelis und einen Iraner. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu reagierte während eines Besuchs im Iran auf die neuerliche Gewalt in seiner Heimat: "Der Terror hat sein hässliches Gesicht gezeigt." Ein Video, das von einer Überwachungskamera vom Anschlagsort stammen soll, zeigt die Explosion inmitten von Passanten. Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall. Die Polizei sperrte die Gegend weiträumig ab. Hubschrauber kreisten über dem Tatort.

Zu dem Attentat bekannte sich zunächst niemand. Regierungsnahe Medien machten allerdings die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für die Tat verantwortlich. Auch der Täter selbst kam bei dem Anschlag auf der Einkaufsstraße ums Leben. Mindestens 36 Menschen wurden nach türkischen Angaben verletzt, sieben davon schwer.

Tatort: die Istiklal-Straße im europäischen Teil IstanbulsBild: Getty Images/AFP/B. Kilic

Keine Deutschen verletzt

Nach Angaben der Bundesregierung befindet sich unter den Verletzten kein deutscher Staatsbürger. Das Auswärtige Amt riet Deutschen in der Stadt weiterhin zu großer Vorsicht. "Reisenden in Istanbul wird geraten, öffentliche Plätze, auch touristische Attraktionen und allgemein Menschenansammlungen in den nächsten Tagen zu meiden", heißt es in einem aktualisierten Reise- und Sicherheitshinweis. Am Mittag hatte das Ministerium Touristen empfohlen, in ihren Hotels zu bleiben.

Vergangenen Sonntag hatte ein Selbstmordattentäter in der Hauptstadt Ankara mehr als 35 Menschen mit in den Tod gerissen. Zu der Tat bekannte sich eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, die Freiheitsfalken Kurdistans (TAK). Im Januar hatte in Istanbul ein Selbstmordattentäter zwölf deutsche Touristen getötet. Diese Tat wurde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugerechnet.

In den vergangenen Tagen waren das deutsche Generalkonsulat in Istanbul, die Botschaft in Ankara und weitere deutsche Einrichtungen wegen einer Terrorwarnung geschlossen worden.

ml/vk (dpa,afp,rtr)

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