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KriminalitätFrankreich

Ermittlungserfolg nach Anschlag auf Synagoge in Frankreich

Veröffentlicht 24. August 2024Zuletzt aktualisiert 25. August 2024

Die Polizei hat den mutmaßlichen Attentäter auf eine Synagoge in Südfrankreich gefasst. Vor der Festnahme kam es zu einer Schießerei.

Polizeikräfte und mehrere Einsatzfahrzeuge
Der mutmaßliche Täter ist in GewahrsamBild: Pascal Guyot/AFP/Getty Images

Im Fall der Explosion vor einer Synagoge im Süden Frankreichs ist der mutmaßliche Täter festgenommen worden. Das teilte der geschäftsführende Innenminister Gérald Darmanin in der Nacht zum Sonntag auf der Online-Plattform X mit. Der Verdächtige habe vor der Festnahme Schüsse abgegeben, erklärte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft. Die Einsatzkräfte schossen demnach zurück und verletzten ihn im Gesicht.

Knapp 200 Polizisten und Gendarmen hatten stundenlang nach dem mutmaßlichen Täter gesucht. Es gab mehrere Durchsuchungen, bis er schließlich in Nîmes gefasst wurde, das rund 40 Kilometer vom Anschlagsort La Grande-Motte entfernt liegt. Auch zwei Personen aus dem Umfeld des Mannes kamen in Polizeigewahrsam.

Laut Stéphan Rossignol, Bürgermeister von La Grande-Motte, hatten Überwachungskameras einen Mann aufgezeichnet, der zwei Fahrzeuge vor der Beth-Yaacov-Synagoge in Brand setzte. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen zeigen die Aufnahmen einen Mann mit leeren Flaschen in der Hand und mit einer palästinensischen Flagge um die Hüfte geschnürt. Auf einem der Bilder sei eine Waffe erkennbar, bei der es sich um eine 9-mm-Pistole handeln könnte.

Auch zwei Türen der Synagoge fingen Feuer und wurden beschädigt. Ob diese vor oder nach der Explosion in Brand gerieten, ist laut Gendarmerie unklar. In dem Gebäude kam niemand zu Schaden. Allerdings wurde ein Polizist verletzt, der zum Tatort gerufen worden war.

Darmanin: "Alle Mittel werden mobilisiert"

Innenminister Darmanin sprach von einem "offenbar kriminellen" Akt. "Ich möchte unseren jüdischen Mitbürgern und der Gemeinde meine volle Unterstützung zusichern", so Darmanin. Der Innenminister ließ zudem die Präsenz von Sicherheitskräften vor jüdischen Gotteshäusern sofort erhöhen.

Frankreichs Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchter Tötung mit Terrorismus-Bezug und Zerstörung mit gefährlichen Mitteln sowie terroristischer Vereinigung. Auch Präsident Emmanuel Macron sprach von einem Terrorakt.

Starke Zunahme antisemitischer Taten in Frankreich

Die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten in Frankreich ist nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem Beginn des Israel-Hamas-Kriegs deutlich gestiegen. Nach Angaben des jüdischen Dachverbands CRIF hat sich die Zahl solcher Taten innerhalb eines Jahres von 436 auf knapp 1700 nahezu vervierfacht. Nach dem 7. Oktober seien die Zahlen regelrecht "explodiert".

CRIF-Vorsitzender Arfi (Archivbild): "Versuch, Juden umzubringen"Bild: Andrea Savorani Neri/NurPhoto/picture alliance

Laut dem CRIF-Vorsitzenden Yonathan Arfi fand die Explosion zu einem Zeitpunkt statt, zu dem die Ankunft von Gläubigen an der Synagoge erwartet werden konnte. Es habe sich daher nicht nur um einen Angriff auf ein Gotteshaus gehandelt, so Arfi, sondern um den Versuch, Juden umzubringen.

AR/fab/rb/wa (dpa, afp)

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