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Politik

Erneut Ausschreitungen in den Niederlanden

22. November 2021

In Enschede hat die Polizei eine Notstandsverordnung erlassen - eine Menschenmenge wurde mit Schlagstöcken auseinandergetrieben. Auch in der belgischen Hauptstadt demonstrierten die Menschen gegen Corona-Maßnahmen.

Verletzte nach Polizeischüssen bei Corona-Krawallen in Rotterdam
Auch in Rotterdam kam es am Wochenende zu Corona-KrawallenBild: picture alliance/dpa/Media TV Rotterdam via AP

In der dritten Nacht in Folge sind in den Niederlanden Proteste gegen die Corona-Auflagen in Gewalt umgeschlagen. Insgesamt nahm die Polizei seit Freitag 145 Demonstranten fest. Die  warfen unter anderem Feuerwerkskörper auf die Polizei und legten Brände.

Unruhen gab es am Sonntagabend unter anderem in den Städten Leeuwarden, Groningen, Enschede und Tilburg. In Enschede, wo eine Notstandsverordnung erlassen wurde, versuchte die Polizei laut einem in Internet-Medien verbreiteten Video, eine Menschenmenge mit Schlagstöcken auseinanderzutreiben. In Leeuwarden wurden Polizeiwagen mit Steinen beworfen, Demonstranten zündeten Leuchtraketen.

Der niederländische Regierungschef Mark Rutte hat die Krawalle in seinem Land scharf verurteilt. Das sei "eine reine Gewaltexplosion unter dem Deckmantel von Demonstrieren", sagte Rutte Reportern in Den Haag. Polizei und Justiz täten nun alles, um die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen, sagte der geschäftsführende Premier. 

Protest in Amsterdam bleibt friedlich

In Amsterdam kamen Tausende Menschen zu einem Protestmarsch zusammen, obwohl die Kundgebung von den Organisatoren nach den gewaltsamen Ausschreitungen in Rotterdam vom Freitagabend abgesagt worden war. Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot verlief der Protest aber friedlich. 

Mehrere tausend Menschen demonstrierten in Amsterdam friedlich gegen die Corona-MaßnahmenBild: Peter Dejong/AP Photo/picture alliance

Auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel hatten sich rund 35.000 Menschen versammelt, um gegen die neuen Corona-Maßnahmen der Regierung zu protestieren. Für Zorn sorgt vor allem die zunehmende Pflicht zur Vorlage von Corona-Zertifikaten in Restaurants und anderen Lebensbereichen.

Mehr Telearbeit, mehr Impfen

Um die neue Corona-Welle in Belgien zu brechen, setzt die Regierung zudem auf Telearbeit und die verstärkte Impfung von Kindern. Wo es möglich ist, müssen Arbeitnehmer ab Montag mindestens vier Tage pro Woche von Zuhause aus arbeiten. Zudem weitet Belgien die Impfkampagne auf fünf- bis elfjährige Kinder aus.

nob/as (rtr, afp)

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