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Erneut Gewinnrückgang bei Eon

13. Mai 2014

Deutschlands größter Energiekonzern Eon leidet weiter unter fallenden Preisen an den Strombörsen und einer niedrigen Auslastung seiner Kohle- und Gaskraftwerke – und fordert Hilfe von der Politik.

Eon Logo Kraftwerk Irsching (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach einem erneuten Gewinnrückgang dringt Eon -Chef Johannes Teyssen auf Hilfen für die schwächelnden Kohle- und Gaskraftwerke. Er hoffe, dass die Bundesregierung kurzfristig einen Weg einschlage, um die Stromerzeugung aus ständig verfügbaren Kraftwerken durch eine angemessene Vergütung abzusichern, schrieb der Manager in dem am Dienstag veröffentlichten Quartalsbericht an die Aktionäre. Die Konkurrenz durch den Ökostrom und der Preisverfall bei den Strom-Großhandelspreisen ließen die Gewinne im ersten Quartal weiter purzeln. Unter dem Strich brach der Gewinn um 65 Prozent auf 762 Millionen Euro ein. Eon machte dabei, wie der Konkurrenz auch, der milde Winter zu schaffen.

"Deutschland ist unser wichtigster Markt, aber auch der mit den größten Herausforderungen durch Politik und Regulierung", erklärte Teyssen. Eon sei überzeugt, dass die Energiewende effizient und sicher gestaltet werden könne. Im ersten Quartal fiel der operative Gewinn um zwölf Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, der für die Dividende entscheidende nachhaltige Konzernüberschuss ging um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten beides in etwa erwartet. Teysssen bekräftigte die Prognose für 2014, wonach unter anderem der operative Gewinn im Gesamtjahr auf 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro nach 9,3 Milliarden im Vorjahr fallen wird.

Rufe nach dem Staat werden lauter

Eon macht in Deutschland wie RWE, EnBW, Vattenfall und zahlreichen Stadtwerken die Konkurrenz durch den Ökostrom zu schaffen. Diese lässt die Börsenpreise purzeln und drängt die Gas- und Kohlekraftwerke aus dem Markt. Die Versorger fordern, dass ihre rund um die Uhr laufenden Anlagen im Vergleich zu den Ökostromanlagen gestärkt werden. Sie treffen dabei aber bei der Bundesregierung bislang auf wenig Gegenliebe. Gleiches gilt für die Überlegungen der Atomkonzerne Eon, RWE und EnBW, den Betrieb der Kernkraftwerke und ihren Abriss in eine öffentliche Stiftung auszulagern.

Teyssen hat auf die Krise mit Stellenstreichungen, Kostensenkungen und dem Verkauf milliardenschwerer Beteiligungen reagiert. Dennoch drücken den Konzern Schulden in Höhe von über 31 Milliarden Euro. Vor Jahresfrist waren es sogar noch über 32 Milliarden gewesen. Der seit 2010 amtierende Eon-Chef hat mit Milliardensummen neue Geschäfte im Ausland aufgebaut, um die Einbußen durch die Energiewende in Deutschland wettzumachen. In Brasilien musste der Konzern nun aber erneut 200 Millionen nachschießen, um seiner Beteiligung, den Stromversorger Eneva, auf die Sprünge zu helfen.

ul/as (rtr, dpa)

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