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Wieder Schüsse in Juba

17. Dezember 2013

Im Südsudan ist die Lage weiterhin unübersichtlich. In der Hauptstadt Juba wird wieder geschossen. Präsident Salva Kiir spricht von einem vereitelten Staatsstreich.

Panzer nahe Juba im Südsudan (Foto: rtr)
Bild: Reuters

In der südsudanesischen Hauptstadt Juba halten die Gefechte mit Regierungsgegnern offenbar an. Medienberichten zufolge waren in der Nacht zum Dienstag bis zum frühen Morgen erneut vereinzelt Schüsse zu hören. Auch schwere Waffen wurden eingesetzt. Die Schüsse kamen aus der Richtung des einige Kilometer vom Stadtzentrum gelegenen Militärhauptquartiers.

Bei den Kämpfen, die am Sonntag begonnen hatten, sind nach Angaben von Kabinettsminister Martin Elia Lomuro seither mindestens zwölf Menschen getötet worden. Die Mehrheit der Getöteten seien Soldaten, sagte Lomuro dem Rundfunksender Eye. Andere Quellen sprechen von etwa 70 getöteten Soldaten und mindestens 130 Verletzten.

Präsident Kiir behauptet, alles unter Kontrolle zu habenBild: Reuters

Mehrere Festnahmen

Präsident Salva Kiir hatte noch am Montag von einem vereitelten Putsch gesprochen. Kiir machte den ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar für den gescheiterten Umsturz verantwortlich. Kiir hatte im Juli das gesamte Kabinett entlassen, darunter auch seinen Stellvertreter Machar. Seither ist ein Machtkampf zwischen den beiden Politikern entbrannt. Machar gilt als möglicher Gegenkandidat bei den nächsten Wahlen 2015.

Außenminister Barnaba Marial Benjamin gab bekannt, dass fünf Personen im Zusammenhang mit dem Putsch festgenommen worden seien. Es wurden nächtliche Ausgangssperrem verhängt.

Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Kämpfe seien am Sonntag kurz vor Mitternacht offenbar zwischen zwei rivalisierenden Fraktionen der südsudanesischen Armee ausgebrochen. Kiir sagte, die Regierung habe die Sicherheitslage in Juba "vollständig unter Kontrolle".

Angesichts der Lage gab das Auswärtige Amt in Berlin eine Reisewarnung heraus. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort werde geraten, das Land so weit möglich zu verlassen, heißt auf der entsprechenden Internetseite des Ministerums. Vor Reisen in die regionen Jonglei, Unity State, Upper Nile, Warrap sowie Northern Bahr el Ghazal werde "generell dringend abgeraten".

Der Südsudan, der 2011 durch die Abspaltung vom Sudan seine Unabhängigkeit erlangte, gilt als instabil und unterentwickelt. Kiir ist umstritten. In den vergangenen Wochen warfen ihm Führungsmitglieder der ehemaligen Rebellenorganisation und jetzt regierenden Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM) öffentlich "diktatorisches" Verhalten vor.

as/det (afp, epd, rtre, ape)

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