Prostituierte, Superstars und Laufstegmodels - die Portraits von Bettina Rheims sind Ikonen unserer Zeit. Ein rund 600-Seiten-starker Bildband widmet sich jetzt der vielseitigen Karriere der besonderen Fotografin.
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Die Frauen der Bettina Rheims
Prostituierte, Superstars und Laufstegmodels - die Portraits von Bettina Rheims sind Ikonen unserer Zeit. Ein rund 600 Seiten starker Bildband widmet sich jetzt der Karriere dieser besonderen Fotografin.
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Von und für Frauen
Bettina Rheims ist in einer kunstinteressierten Familie aufgewachsen. Ihr Vater war Schriftsteller, Kunsthistoriker und Auktionator, ihre Mutter eine Nachfahrin der Rothschilds. 1970 machte Rheims ihre ersten Fotos von Prostituierten in Paris und gibt Frauen seitdem mit ihren Bildern eine Stimme: "Ich mache Fotos von Frauen und für Frauen", erklärt Rheims ihre Arbeitsweise.
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Flirt mit Madonna
1994 fotografierte sie Madonna - und überzeugte: Die Sängerin wählte ein Portrait für ihr Album "Bedtime Stories". Das Album floppte, aber für Rheims wurde Madonnas sinnliche Pose zu einem der wichtigsten Fotos ihrer Karriere. "Ich muss mich bis heute rechtfertigen, warum ich als Frau nackte Frauen ablichte. Mir ist nie in den Sinn gekommen, dass dem etwas Bizarres anhaften könnte", so Rheims.
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Model mit Ketchup
Das Portrait von Monica Belluci sieht aus wie ein Werbebild, auf dem die italienische Schauspieler den Betrachter regelrecht in den Bann zieht. Rheims erklärte, dass es ihr in erster Linie nicht um Entblößung geht: "Mir gefällt es, wenn sich das Leben eines Menschen in deren Gesichtern und Augen widerspiegelt. Es geht nicht um Nacktheit, sondern darum, was sich unter der Haut abspielt."
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Begegnung mit Milla Jovovich
Rheims Stil und die besonderen Lichtstimmungen ihrer Fotos unterstreichen sowohl die Kraft als auch die Zerbrechlichkeit von Schönheit. Dabei schenkt sie der Haut ihrer Models besondere Aufmerksamkeit: "Zurerst frage ich mich stets, welche Art von Haut ich zeigen möchte? Soll sie warm, sonnenbestrahlt oder bläulich sein? Soll sie mit all ihren Fehlern gezeigt werden?"
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Blick hinter die Fassade
Bettina Rheims hat mit zahlreichen bekannten Models, Schauspielerinnen und sogar Politikern zusammengearbeitet. Das Innenleben von Models kann sie gut nachspüren, in den 70ern hatte sie selbst gemodelt. Viele ihrer Fotos zeigen Frauen in Veränderung, wie beispielsweise das Portrait der britischen Schauspielerin Kristin Scott Thomas, das sie 2002 aufnahm.
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Die Frauen der Bettina Rheims
Eine bewusste Grenzziehung zwischen persönlichem und professionellem Schönheitsempfinden - so erklärt Rheims ihre Vorliebe für weibliche Models. "Wenn ich eine Frau fotografiere, dann bin ich Fotografin. Wenn ich aber einen Mann fotografiere, dann bin ich Frau." Dieses Foto der Schauspielerin Valeria Golino entstand 1991.
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Unerwartete Schönheiten
Zunächst galt das Erotikdrama "Showgirls", das der niederländische Regisseur Paul Verhoeven 1995 fertigstellte, als einer der schlechteste Filme aller Zeiten. Doch Rheims gelang es, eine andere Geschichte der beiden Hauptdarstellerinnen Elizabeth Berkley and Gina Gershon zu erzählen. Es ist eines ihrer bekanntesten Fotos.
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Der perfekten Moment
Bettina Rheims ist mit vielen ihrer Models befreundet, eindrucksvolle und mächtige Frauen, die sie zuvor in ihren intimen Bildern portraitiert hatte. "Fotografie besteht aus diesem einzigartigen Element, dem 'Moment'. In einem Bruchteil der Sekunde kann es zu spät sein, eine Sekunde davor zu früh", sagt Rheims über ihre Fotokunst.
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In den späten 70er-Jahren fand sie zur Fotografie. Seitdem sind ihre Aufnahmen immer wieder einen Skandal wert: Sie porträtierte Stripperinnen vom Pigalle genauso wie das Leben Jesus in I.N.R.I. Für Sammler und Fans gibt es jetzt eine limitierte Collector's Edition mit über 500 Fotografien. Der Bildband umspannt 35 Jahre ihres fotografischen Schaffens.
Bettina Rheims: Taschen Verlag. Limitierte Edition von 800 Exemplaren. 500 Euro