Endlich gibt es wieder eine Verbindung zum anderen Ufer. Zwei Wochen nach der Flutkatastrophe in Westdeutschland hat das Technische Hilfswerk (THW) eine Behelfsbrücke im stark getroffenen Bad Neuenahr-Ahrweiler fertiggestellt. Nur sieben Tage hat das Team vom THW dafür gebraucht. Und die Brücke ist sogar zweispurig.

"Wir geben der Region mit dieser ersten THW-Brücke über die Ahr einen wichtigen Verkehrs- und Versorgungsweg zurück", sagte THW-Vizepräsidentin Sabine Lackner an diesem Sonnabend bei der Übergabe des Bauwerks an die Stadt. Sie sprach von einer "unglaublichen Leistung" der rund 80 Einsatzkräfte.

Autofahrer können die Brücke voraussichtlich ab Montag nutzen, da erst noch die Auffahrten fertiggestellt werden müssen. Zur eigentlichen Brückenbauzeit von sieben Tagen kamen laut THW Vorbereitungsarbeiten wie die Beseitigung von Schutt und Trümmern hinzu. Diese hätten ungefähr genauso lange gedauert wie der Bau der Brücke selbst.

14.500 Einzelteile, 6500 Schrauben

Lackner zufolge ist es "die längste und damit größte Brücke, die das THW bisher errichtet hat". Mit knapp 52 Metern Länge und einer Nutzlast von 30 Tonnen pro Fahrbahn könnten selbst Lastwagen die Ahr an dieser Stelle wieder überqueren. Die Behelfsbrücke besteht nach THW-Angaben aus 14.500 Einzelteilen, die von rund 6500 Schrauben zusammengehalten werden.

Bei der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli waren im Ahrtal im Bundesland Rheinland-Pfalz mehr als 60 Brücken zerstört worden. In Bad Neuenahr-Ahrweiler blieb nur eine Brücke intakt. Die neue THW-Brücke wurde dort gebaut, wo vorher die Landgrafenbrücke gestanden hatte. Im Kreis Ahrweiler seien weitere Brücken geplant, teilte das Technische Hilfswerk mit.

AR/kle (dpa, THW)